Papst Benedikt XVI. besucht römische Synagoge – Wiederaufnahme des jüdisch-katholischen Dialogs


(Rom) Papst Bene­dikt XVI. wird am 17. Janu­ar 2010 die römi­sche Syn­ago­ge auf­su­chen, um die jüdi­sche Gemein­de der Stadt zu tref­fen. Dies teil­te die Pres­se­stel­le des Hei­li­gen Stuhls mit. Der Besuch erfolgt im Rah­men des 21. Tages zur Ver­tie­fung des christ­lich-jüdi­schen Dia­logs. Damit wird der Dia­log wie­der auf­ge­nom­men, der in die­sem Jahr wegen der Pole­mik um die Kar­frei­tags­für­bit­te für die Juden unter­bro­chen wor­den war.

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Am ver­gan­gen 22. Sep­tem­ber hat­te ein Tref­fen zwi­schen dem Erz­bi­schof von Genua und Vor­sit­zen­den der ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, Ange­lo Kar­di­nal Bag­nas­co, und dem Vor­sit­zen­den der ita­lie­ni­schen Rab­bi­nen­ver­ei­ni­gung, Ric­car­do Di Seg­ni, statt­ge­fun­den, bei dem alle Unstim­mig­kei­ten aus­ge­räumt wer­den konnten.

Am sel­ben Tag, an dem der Papst die Syn­ago­ge besu­chen wird, fei­ert die jüdi­sche Gemein­de Roms das Fest „Mo’à¨d di Piom­bo“. Es erin­nert an den als Wun­der gese­he­nen guten Aus­gang eines Angriffs auf das jüdi­schen Get­to durch einen Volks­auf­lauf im Jahr 1793. Eine zor­ni­ge Volks­men­ge hat­te sich vor den Toren des Get­tos ver­sam­melt, ver­sucht die­se anzu­zün­den und in das Get­to ein­zu­drin­gen. Sie ver­däch­tig­te die römi­schen Juden den ver­haß­ten Anhän­gern der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on Schutz und Hil­fe zu gewäh­ren. Auch im übri­gen Kir­chen­staat waren des­halb Juden teils ver­prü­gelt wor­den. Die jüdi­sche Gemein­de fürch­te­te das Schlimm­ste, als plötz­lich ein­set­zen­de sturm­ar­ti­ge Regen­fäl­le sowohl die geleg­ten Feu­er als auch die Gemü­ter der Volks­men­ge löschten.

(GN)

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