(Berlin) Erzbischof Georg Sterzinsky hat das Ausmaß der Kinderarmut in der Bundeshauptstadt beklagt. „In keiner anderen deutschen Großstadt leben so viele Kinder von Hartz IV wie hier“, erklärte Sterzinsky am Mittwoch in einem vorab verbreiteten Beitrag für den RBB-Hörfunk. Dies sei „auch ein Resultat rot-roter Sparpolitik“, fügte er hinzu.
Berlin sei nur auf den ersten Blick kinderfreundlich, sagte der Kardinal weiter. „Jeder dritte Minderjährige in der Stadt ist arm oder von Armut bedroht.“ Für die Kinder bedeute dies, daß ihnen „bereits in jungen Jahren die Zukunft verbaut wird“. „Klassenfahrten, Musikschule oder Sportverein können sie vergessen.“ Manche Kinder erhielten nur in Sozialprojekten wie etwa Die Arche in Berlin-Hellersdorf regelmäßig eine warme Mahlzeit.
Dabei warnte Sterzinsky vor dem Entstehen von „Armenghettos“ in bestimmten Stadtteilen Berlins und verwies auf die Forderung der katholischen Caritas, den Kinderregelsatz beim Arbeitslosengeld II zu erhöhen.
(ots)