Stellungnahme von Kardinal Levada bezüglich des Motuproprio „Ecclesiঠunitatem“


Wir doku­men­tie­ren die Stel­lung­nah­me von Kar­di­nal Leva­da in einer Über­set­zung von Mar­tin Bür­ger.

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Wie in dem Schrei­ben des Hei­li­gen Vaters an die Bischö­fe der katho­li­schen Kir­che in Sachen Auf­he­bung der Exkom­mu­ni­ka­ti­on der vier Bischö­fe von Erz­bi­schof Lefeb­v­re geweih­ten Bischö­fe (10. März 2009) erwar­tet, erscheint heu­te das Motu­pro­prio Eccle­siঠunitatem, mit dem die Struk­tur der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei, die von Papst Johan­nes Paul II. im Jahr 1988 ein­ge­rich­tet wur­de, über­dacht und erneu­ert wird.

Mit dem Motu­pro­prio „Eccle­siঠunitatem“ wird zunächst das wich­tig­ste Motiv für die­se Umstruk­tu­rie­rung erklärt. Die Auf­he­bung der Exkom­mu­ni­ka­ti­on der vier lefeb­vria­ni­schen Bischö­fe war eine Maß­nah­me im Rah­men des Kir­chen­rechts, um die Per­so­nen von der Last der schwer­sten kirch­li­chen Stra­fe zu befrei­en, wobei wir aner­ken­nen, daß die Fra­gen der Leh­re blei­ben und daß sich die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X., solan­ge sie nicht geklärt sind, kei­nes kano­ni­schen Sta­tus in der Kir­che erfreu­en kann und ihre Mit­glie­der kein Amt in der Kir­che legi­tim aus­üben. Da die Pro­ble­me im Wesent­li­chen dok­tri­nel­ler Natur sind, hat der Hei­li­ge Vater beschlos­sen, die Struk­tur der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei zu über­den­ken und sie in enge Ver­bin­dung mit der Kon­gre­ga­ti­on für die Glau­bens­leh­re zu setzen.

Die Päpst­li­chen Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei behält die aktu­el­le Gestalt, mit eini­gen Ände­run­gen in ihrer Struk­tur, die wir hier zusammenfassen:

  1. Der Prä­si­dent der Kom­mis­si­on ist der Prä­fekt der Kon­gre­ga­ti­on für die Glaubenslehre.
  2. Die Kom­mis­si­on ist, mit ihrer eige­nen orga­ni­schen Über­sicht, zusam­men­ge­setzt aus dem Sekre­tär und den Mitarbeitern.
  3. Die Auf­ga­be des Kar­di­nal­prä­si­den­ten ist es, unter­stützt durch den Sekre­tär, die wich­tig­sten Fäl­le und Fra­gen von dok­tri­nel­lem Cha­rak­ter bei den Prü­fun­gen und der Beur­tei­lung durch ordent­li­chen Instan­zen der Kon­gre­ga­ti­on für die Glau­bens­leh­re (Kon­sul­to­ren und Mit­glie­der der ordentlichen/​vollen Ver­samm­lung) zu refe­rie­ren, und unter­brei­tet die Ergeb­nis­se den ober­sten Anord­nun­gen des Papstes.

Kar­di­nal Wil­liam Leva­da, Prä­fekt der Kon­gre­ga­ti­on für die Glau­bens­leh­re und nun zum Prä­si­dent der Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei ernannt, hat sei­ne Dank­bar­keit aus­ge­drückt gegen­über dem Hei­li­gen Vater für das mit die­ser Ent­schei­dung gezeig­te Ver­trau­en und hat den Hei­li­gen Vater, auch im Namen der Mit­ar­bei­ter der Kon­gre­ga­ti­on für die Glau­bens­leh­re, des Enga­ge­ments für den dok­tri­nel­len Dia­log mit der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. versichert.

Der Hei­li­ge Vater hat Kar­di­nal Darà­o Cas­tril­lón Hoyos, bis­her Prä­si­dent, mit einem per­sön­lich unter­zeich­ne­ten Schrei­ben herz­lich für sein gro­ßes Enga­ge­ment bei der Arbeit der Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei gedankt. Des­glei­chen hat der Hei­li­ge Vater Msgr. Camil­le Perl durch den Kar­di­nal­staats­se­kre­tär für so vie­le Jah­re Dienst in der glei­chen Kom­mis­si­on gedankt. An die­sen Dank schließt sich Kar­di­nal Leva­da an, aus­ge­dehnt auf die Mit­glie­der und Exper­ten der Kom­mis­si­on, deren Arbeit nun über­nom­men wird von den Mit­glie­dern der Kon­gre­ga­ti­on für die Glau­bens­leh­re sowie von Exper­ten, die nach der Not­wen­dig­keit, bestimm­te Fra­gen zu stu­die­ren, aus­ge­wählt werden.

Die Ernen­nung von Msgr. Gui­do Poz­zo zum Sekre­tär der Kom­mis­si­on begrü­ßend, hat Kar­di­nal Leva­da die Vor­be­rei­tung von Msgr. Poz­zo sowie sein beson­de­res Inter­es­se an den Ange­le­gen­hei­ten der Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei fest­ge­stellt. Bis­her war Msgr. Poz­zo Stu­di­en­hel­fer der Sek­ti­on für die Glau­bens­dok­trin in der Kon­gre­ga­ti­on für die Glau­bens­leh­re und stell­ver­tre­ten­der Sekre­tär der Inter­na­tio­na­len Theo­lo­gi­schen Kommission.

Mit dem heu­te ver­öf­fent­lich­ten Motu­pro­prio hat der Hei­li­ge Vater beson­de­re und väter­li­che Für­sor­ge für die „Bru­der­schaft St. Pius X.“ zei­gen wol­len, um die Schwie­rig­kei­ten bei der Ver­wirk­li­chung der vol­len Gemein­schaft mit der Kir­che zu über­win­den, die immer noch weiterbestehen.

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