Orissa: Erste Verurteilung für anti-christliche Ausschreitungen – Christen leben weiterhin in großer Angst


(Bhu­b­a­neshwar) Neun Mona­te nach den schwe­ren anti-christ­li­chen Aus­schrei­tun­gen im Distrikt Kand­ha­mal im indi­schen Bun­des­staat Oris­sa wur­de vor Gericht das erste Urteil gegen einen Täter gefällt. P. Tho­mas Chel­lan, der Direk­tor des pasto­ra­len Zen­trums von Kon­ja­men­di im Distrikt Kand­ha­mal, war eines der ersten Opfer des Hin­du-Fana­tis­mus. Nun for­dert er Schutz für die Zeu­gen in den Gerichts­ver­fah­ren, die andau­ern­den Dro­hun­gen aus­ge­setzt seien.

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Das Gericht von Phul­ba­ni hat in Chak­rad­ha­ra Mallick den Haupt­ver­ant­wort­li­chen für den Brand­an­schlag auf das Haus von Loka­nath Digal, eines Chri­sten im Dorf Dam­pi­dia, aus­ge­macht. Der Hin­du-Extre­mist wur­de zu einer Haft­stra­fe von vier Jah­ren ver­ur­teilt und zu einer Geld­stra­fe von 4000 Rupi­en (59 Euro).

Mallick ist ein Stam­mes­füh­rer, der in eine gan­ze Rei­he von anti-christ­li­chen Angrif­fen ver­strickt ist. Das Gericht hält ihn für den Auf­wieg­ler der Dorf­be­völ­ke­rung von Dampidia.

Wie P. Chel­lan gegen­über der Nach­rich­ten­agen­tur Asia­news erklär­te, wer­de das Urteil dazu bei­tra­gen, „unter den Opfern das Ver­trau­en in die Justiz wie­der­her­zu­stel­len“. Für den katho­li­schen Prie­ster ist das Urteil gegen Mallick „ein erstes Zei­chen, das hof­fen läßt, daß die Nor­ma­li­tät nach Kand­ha­mal zurückkehrt“

Mehr als ein hal­bes Jahr nach den anti-christ­li­chen Aus­schrei­tun­gen leben noch immer vie­le Chri­sten in Flücht­lings­la­gern. Aus Angst vor wei­te­ren Angrif­fen wagen sie sich nicht in ihre Häu­ser zurück, sofern die­se nicht bei den Angrif­fen zer­stört wur­den. Das Kli­ma der Unsi­cher­heit wur­de ver­stärkt durch das lang­sa­me Vor­ge­hen der Poli­zei gegen die Gewalt­tä­ter und zahl­rei­che Mord­dro­hun­gen fana­ti­scher Hin­dus gegen Christen.

P. Chel­lan betont, daß der Zeu­gen­schutz grund­le­gend für die gericht­li­che Auf­klä­rung der Ereig­nis­se ist. „Die Zeu­gen trau­en sich sonst nicht vor Gericht aus­zu­sa­gen aus Furcht vor Ver­gel­tung“. Die Ange­klag­ten sei­en die­sel­ben Per­so­nen, wel­che auch die Rück­kehr der Zeu­gen in deren Dör­fer verhinderten.

(Asia­news/​JF)

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