Papst in Tschechien – Kein Deutsch


(Prag) Papst Bene­dikt XVI. wird bei sei­nem bevor­ste­hen­den Besuch in Tsche­chi­en nicht Deutsch spre­chen. Kir­chen­ver­tre­ter baten ihn mit Hin­blick auf die „in der Ver­gan­gen­heit ange­spann­ten deutsch-tsche­chi­schen Bezie­hun­gen“ dar­um, berich­te­te die Tages­zei­tung Mla­dá fron­ta Dnes (Prag) am Mon­tag in ihrer Online Ausgabe.

Grund sei­en Befürch­tun­gen, wonach es in Tsche­chi­en als krän­kend emp­fun­den wer­den könn­te, soll­te der Papst offi­zi­ell sei­ne Mut­ter­spra­che ver­wen­den. Im Unter­schied zu sei­nem aus Polen stam­men­den Vor­gän­ger beherrscht Bene­dikt XVI. das Tsche­chi­sche nicht und wird statt­des­sen über­wie­gend Eng­lisch und Ita­lie­nisch sprechen.

Anzei­ge

Eine Aus­nah­me soll jedoch das Tref­fen mit Václav Klaus wer­den. Der tsche­chi­sche Staats­prä­si­dent bestehe aus­drück­lich dar­auf, mit dem Papst Deutsch zu spre­chen, heißt es in dem Bericht. Eng­lisch wer­de Klaus mit dem Gast dem­nach nur bei der offi­zi­el­len Begrü­ßung am Pra­ger Flug­ha­fen sprechen.

Anders ein Kom­men­tar der libe­ra­len Pra­ger Tages­zei­tung Mla­da fron­ta Dnes (Diens­tag), der Vati­kan läßt in die­sem Punkt zu gro­ße Vor­sicht wal­ten. Die Span­nun­gen zwi­schen Tsche­chen und Deut­schen sei­en längst vor­über. „Der Papst ist ein Deut­scher, in sei­nem Aus­weis steht Joseph Ratz­in­ger, und zu sei­nen Mes­sen kom­men sehr vie­le älte­re Men­schen, die bes­ser Deutsch als Eng­lisch verstehen.“

Papst Bene­dikt XVI. wird Tsche­chi­en vom 26. bis zum 28. Sep­tem­ber besu­chen. Neben Gesprä­chen mit poli­ti­schen und Kir­chen­ver­tre­tern wird er in Brünn (Süd­mäh­ren) und Stará Boles­lav (Mit­tel­böh­men) Hei­li­ge Mes­sen lesen und mit den Gläu­bi­gen sprechen.

Tsche­chi­en ist das sech­ste euro­päi­sche Land, das Papst Bene­dikt XVI. seit sei­nem Amts­an­tritt besucht.

(JF)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!