Stellungnahme der Priesterbruderschaft St. Pius X. zur geplanten Kapelleneinweihung am 7. Juni 2009 in Fulda


Wir doku­men­tie­ren die Stel­lungs­nah­me des Distrist­rikt­obe­ren der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X., Pater Franz Schmidberger.

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1. Seit dem Jah­re 1979 betreut die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. in Ful­da eine Kapel­le, wel­che Katho­li­ken in gro­ßer Sor­ge um die über­lie­fer­te hei­li­ge Mes­se und um den katho­li­schen Glau­ben ein­ge­rich­tet haben, zunächst in der Hein­rich­stra­ße, dann in der Von-Schildeck-Straße.

Zum 10. Juni die­ses Jah­res muß der bis jetzt ange­mie­te­te Kapel­len­raum in der Von-Schil­deck-Stra­ße 1a end­gül­tig dem neu­en Mie­ter über­ge­ben wer­den. So leg­ten wir die Ein­wei­hung des neu­en Got­tes­hau­ses auf dem Budach-Gelän­de in Horas auf den vor­aus­ge­hen­den Sonn­tag fest. Das Zusam­men­tref­fen mit der Boni­fa­ti­us­wall­fahrt ist also rein zufäl­lig, von Pro­vo­ka­ti­on kann kei­ne Rede sein. Wir laden S.E., Bischof Alger­mis­sen, ein, an einem der näch­sten Sonn­ta­ge selbst die hei­li­ge Mes­se in der neu­en Kapel­le im über­lie­fer­ten Ritus zu fei­ern und die dor­ti­gen Katho­li­ken in ihrem Glau­ben zu stär­ken, indem er an den hei­li­gen Boni­fa­ti­us erin­nert, der die Donar-Eiche bei Geismar als Wahr­zei­chen des alten Hei­den­tums gefällt und aus dem Holz eine klei­ne Kir­che gebaut hat.

2. Am 12. Juni 2008 hat der Distrikt­obe­re den Ful­da­er Ober­hir­ten, Bischof Alger­mis­sen, in einem per­sön­li­chen Gespräch um eine Kapel­le in der Stadt des hei­li­gen Boni­fa­ti­us gebe­ten; eine ent­schie­de­ne Absa­ge war die Ant­wort. Er hat auch um ein Ent­ge­gen­kom­men anläß­lich der jähr­li­chen Wall­fahrt des Distrikts zum Grab des Apo­stels der Deut­schen nach­ge­sucht – auch hier gab es eine Abfuhr. Wir haben also den Dia­log gesucht und uns um eine für alle Sei­ten gün­sti­ge Lösung bemüht – lei­der vergeblich.

3. Die Rück­nah­me des Exkom­mu­ni­ka­ti­ons­de­krets gegen die vier Weih­bi­schö­fe der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. vom 21. Janu­ar die­ses Jah­res räumt bei wei­tem nicht alle Schwie­rig­kei­ten aus, ist aber eine wich­ti­ge ver­trau­ens­bil­den­de Maß­nah­me. Auf die­sem Weg der voll­stän­di­gen Nor­ma­li­sie­rung ist vom Hei­li­gen Stuhl selbst­re­dend nie dar­an gedacht wor­den, die Bru­der­schaft in ihrem täg­li­chen Leben abzu­wür­gen, wie dies offen­sicht­lich eini­ge deut­sche Bischö­fe anstre­ben. Anstatt sich mit unse­ren Argu­men­ten aus­ein­an­der­zu­set­zen, ver­su­chen sie, uns als lästi­ge Mah­ner gegen Pro­fil­lo­sig­keit, Glau­bens­schwä­che und Nie­der­gang aus­zu­schal­ten. Offen­sicht­lich ver­ken­nen sie, welch wert­vol­le Dien­ste ihnen die Bru­der­schaft bei der Re-Mis­sio­nie­rung Deutsch­lands lei­sten könn­te. Ob sie damit nicht gegen die Absich­ten des Hei­li­gen Vaters, das Wohl der Kir­che und letzt­end­lich gegen ihre eige­nen Inter­es­sen handeln?

Stutt­gart, den 5. Juni 2009,
Fest des hei­li­gen Bonifatius

Pater Franz Schmid­ber­ger, Distriktoberer

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