Papst Pius XII. war Mitverschwörer gegen Hitler – Stiftung bringt neues Dokument an die Öffentlichkeit


(New York) Neue Doku­men­te im Besitz der Pave the Way Foun­da­ti­on, einer Stif­tung zur För­de­rung des inter­re­li­giö­sen Dia­logs, „schei­nen zu bestä­ti­gen, daß Papst Pius XII. ein akti­ver Geg­ner Adolf Hit­lers war“. Dies betont Gary Krupp, sel­ber Jude und Prä­si­dent der Stif­tung, im Gespräch mit Zenit.

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„Bei unse­rem letz­ten Ein­satz in Deutsch­land mit Micha­el Hese­mann, unse­rem Ver­tre­ter in Deutsch­land, fan­den wir vie­le neue Ori­gi­nal­do­ku­men­te, die wir auf unse­re Web­site stell­ten“, so Krupp. So wird Papst Pius XII. etwa als „Mit­ver­schwö­rer im geplan­ten Hit­ler-Atten­tat vom 20.Juli 1944 bezeich­net“. Der Kal­ten­brun­ner-Bericht an Adolf Hit­ler vom 29. Novem­ber 1944 auf der Home­page von Pave the Way nen­ne „spe­zi­ell Euge­nio Pacel­li, Papst Pius XII., einen Betei­lig­ten des Plans“.

Eben­so erwähnt Gary Krupp eine eides­statt­li­che Erklä­rung von Gene­ral Karl Wolff, der von Hein­rich Himm­ler 1943 zum Höch­sten SS- und Poli­zei­füh­rer in Ita­li­en beru­fen wor­den war. „Wolff bezeugt, daß er von Hit­ler beauf­tragt wur­de, einen Über­fall auf den Vati­kan zu pla­nen, um Pius XII. zu kid­nap­pen und den Vati­kan zu erobern. Die­se geplan­te Ent­füh­rung wird von vie­len Histo­ri­kern aus Man­gel an doku­men­tier­ten Bewei­sen heruntergespielt.“

Ein wei­te­res Ereig­nis, das Teil der Kon­tro­ver­se rund um Papst Pius ist, betrifft die Depor­ta­ti­on von mehr als 1000 Juden von Rom nach Ausch­witz. Die Stif­tung stieß auf ein Tele­gramm von Ber­lin an die SS-Haupt­quar­tie­re in Rom, das die Ver­haf­tung von 8000 römi­schen Juden anord­ne­te, die frei­lich nicht ins Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Ausch­witz über­führt wer­den soll­ten, son­dern in das Arbeits­la­ger von Maut­hau­sen. „Nach einem erfolg­rei­chen päpst­li­chen Ein­griff wur­den nur wenig mehr als 1000 Juden ver­haf­tet“, berich­tet Krupp. Der „per­sön­li­che und direk­te Ein­satz Papst Pius XII., die Ver­haf­tun­gen der Juden in Rom am 16. Okto­ber 1943 zu been­den“, sei bestä­tigt wor­den. Unklar sei, war­um die rest­li­chen 1000 Juden ins Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger und nicht in das Arbeits­la­ger geschickt wor­den waren. Nach der Ver­haf­tung der 1000 Juden ent­sand­te Pius XII. einen Ver­tre­ter, um deren Frei­las­sung zu ver­an­las­sen, dem aber der Zutritt ver­wei­gert wurde.

Laut Krupp ord­ne­te der Hei­li­ge Vater damals an, daß die Juden Roms in allen kirch­li­chen Ein­rich­tun­gen Zuflucht fan­den, auch unter Miß­ach­tung der vor­ge­schrie­be­nen Regeln in den Klö­stern. Krupp ermun­tert dazu, die Home­page sei­ner Stif­tung zu besu­chen, um die „Wahr­heit ken­nen zu ler­nen und sei­ne eige­nen Schluß­fol­ge­run­gen aus den Hand­lun­gen des Hei­li­gen Stuhls wäh­rend des Krie­ges zu ziehen“.

(Zenit)

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