von Maria Steuer
Zunächst eine Bestandsaufnahme der Familie im Jahre 2009, dann einige Überlegungen zu den Ursachen des heutigen Familienbildes und ein kleiner Überblick, welcher Methoden sich die Regierung bedient, um uns, den betroffenen Bürgern, ihr angebliches Allheilmittel – also die vermeintliche Lösung all unserer Probleme – verkaufen will. Zum Ende folgt eine Aufzählung der Folgen und Gefahren, die wir zu erwarten haben.
Die Probleme, die die Regierung zum Handeln zwingen, werden auch von ihr benannt: der Fachkräftemangel, die maroden Sozialsysteme und der Demografieschwund. Neu hinzukommen nun weltweite, schwere Banken‑, Währungs- und Wirtschaftskrisen.
Der Zustand:
Die Familie ist in Gefahr, zerstört zu werden
- Während im Jahr 1990 in Deutschland über eine halbe Million Ehen geschlossen wurden, genauer 516.388, waren es im Jahr 2005 noch 388.451 Ehen.
- Während die Scheidungsrate im Jahr 1990 nicht ganz ein Viertel, nämlich 23,8 Prozent betrug, waren 2005 über die Hälfte aller Ehepaare, genauer, 51,9 Prozent betroffen, meistens übrigens durch das Unzufriedenwerden der Ehefrauen mit ihren Männern.
- Mehr als 50% der (Ehe)-Paare leben ohne Kinder, 38 % aller Haushalte sind Einpersonenhaushalte, die Zahl der Alleinerziehenden beträgt inzwischen bereits 2,6 Millionen.
- Fast vierzig Prozent der Männer bis vierzig Jahre wollen nicht heiraten, keine Kinder haben und keine Verantwortung mehr übernehmen.
- Die Fertilitätsrate – also die durchschnittliche Zahl der Kinder pro Frau – liegt bei niedrigen 1,3.
- Abtreibung ist die häufigste Todesursache weltweit.
Die Ursachen der Familienzerstörung: Feminismus und Gender-Mainstreaming
1958 standen die Geburten- und die Sterblichkeitsrate in einem relativ stabilen Verhältnis zueinander. In Deutschland war man nahe dran, Offenheit beim Zugang zu Positionen und Berufen für Frauen herzustellen, Vielfalt zuzulassen, Unterschiedlichkeit als Ressource zu schätzen und sich hin zu mehr Gleichwertigkeit der unterschiedlichen Lebensmuster zu bewegen.
Für Elisabeth Selber, Mitverfasserin des Grundgesetzes, war Gleichberechtigung niemals mit Gleichheit oder Angleichung der Geschlechter gleichzusetzen. Gleichberechtigung hieß für sie immer Gleichwertigkeit. Gleichwertigkeit baut auf der Unterschiedlichkeit von Frauen und Männern auf, auf der Ergänzung.
Seit 1995, also 37 Jahre später, seit dem 2. Gleichberechtigungsgesetz, auch Frauenfördergesetz genannt, sprechen wir nicht mehr von Gleichberechtigung, sondern vom Abbau der Frauendiskriminierung und Herstellung von Geschlechtergleichheit. Ein Aktionsplan dazu wurde vor 14 Jahren auf der 4. Weltfrauenkonferenz in Peking von 189 Nationen beschlossen.
Vom Erfolg gelungener Frauenförderung spricht man dann, wenn die Frauenerwerbsquote und die Zahl der Frauen in Führungspositionen denen der Männer entsprechen. Die Frauenerwerbsquote als Meßlatte des Erfolges? Die Natur des Menschen scheint sich alldem nicht fügen zu wollen:
So ist z. B. der Frauenanteil unter den Ausbildungsanfängern in den IT-Berufen seit dem Jahr 2002 von 14 % auf nur noch 9,1 % im Jahr 2007 gesunken. Und immer noch wollen 4/5 der Mütter zu Hause bei ihren Kleinkindern sein. Die Menschen wollen offensichtlich nicht „gleichgestellt“ leben.
Da aber Genderpolitik beschlossene Sache ist (das Familienministerium bestätigt dieses Vorhaben auf seiner Internetseite), werden Gesetze geschaffen, um dieses Ziel der Gleichstellung zu erreichen.
Ein scheinbar fortschrittliches Beispiel am Rande – es zeigt die Absurdität dieses Vorhabens:
„Mindestens 40 % ihrer Sitze im Aufsichtsrat müssen norwegische Firmen mit Frauen besetzen. Einem Dutzend Unternehmen droht nun wegen einer zu geringer Frauenquote die Zwangsschließung“, hieß es in einer Zeitungsmeldung im Februar 2008.
Die Journalistin Bettina Röhl schrieb bereits 2005 in dem politischen Magazin Cicero, was Gender Mainstreaming im Klartext heiße.
Kompletter Umbau der Gesellschaft und Neuerfindung der Menschheit. „Frauen in den Beruf und an die Macht, Männer an den Herd, Kinder in die Krippen, Mädchen in die GM-Förderprogramme, Jungs in die GM-Umerziehungsschule.“
Zwei Strömungen des Feminismus ergänzen sich in der Zielsetzung. Der Radikalfeminismus oder auch Gleichheitsfeminismus geht von einer ursprünglichen Gleichheit (Universalismus) der Geschlechter aus, oder anders: Die zwischen den Geschlechtern existierenden Unterschiede entstehen hauptsächlich durch gesellschaftliche Machtstrukturen und die Sozialisation der Menschen. Die sozialistische Frauenbewegung sieht die Abschaffung des Kapitalismus als Voraussetzung für die Befreiung der Frauen. Eine Selbstverwirklichung als Mutter, also Gleichwertigkeit, kommt bei beiden nicht vor.
Man muß sich wundern, wie Menschen aus allen Schichten die Widersprüche in der feministischen Theorie tolerieren. Im selben Atemzug, in dem Feministinnen behaupten, Männer und Frauen seien gleich, verbreiten sie, daß Frauen sich von Männern unterscheiden, weil sie besser seien. Und die Gesellschaft besäße eine fürsorglichere und mitfühlendere Welt, wenn die Frauen an der Macht wären.
Tatsächlich ist es jedoch so, daß Feministinnen gleichzeitig zwei Doktrinen benötigen: Wenn Männer und Frauen unterschiedlich sind, dann sind die traditionelle Verteilung der Geschlechterrollen und die traditionelle Familie eine natürliche Entwicklung. Wenn aber Männer und Frauen gleich sind und die Männer somit nicht als Gruppe von Unterdrückern gelten, würden die Frauen den Opfer-Status der Zukurzgekommenen verlieren. Deshalb muß das Paradoxe akzeptiert werden: Männer und Frauen sind gleich, aber alle Männer sind Unterdrücker, weil die Frauen die Unterdrückten sind.
Zwei Zitate aus einem sozialistischen Land, wo die Gleichstellung über viele Jahre oberstes Ziel war. Das eine ist vom Kommissar für Erziehung in der damaligen Sowjetunion, Anatoli Lunacharski (1875–1933), welches er vor fast hundert Jahren zum Ausdruck brachte:
„Unsere jetzige Aufgabe ist die Zerstörung der Familie und die Ablösung der Frau von der Erziehung ihrer Kinder. Es wäre allerdings eine Dummheit, wenn man die Kinder mit Gewalt von den Eltern trennen würde. Doch wenn wir in unseren Gemeinschaftshäusern gut vorbereitete Abteilungen für Kinder organisiert haben, und die Kinder durch geheizte Gänge, wegen der Härte unseres Klimas, mit den Abteilungen der Erwachsenen verbunden sind, ergibt es sich zweifellos, daß die Eltern ihre Kinder von allein dorthin senden werden, wo sie durch medizinisch und pädagogisch qualifiziertes Personal überwacht sind. Dadurch werden zweifellos Ausdrücke wie meine Eltern oder unsere Kinder immer weniger gebraucht werden und durch Begriffe wie die Alten, die Kinder, die Säuglinge ersetzt werden.“
Michael Gorbatschow nahm in seinem Buch Perestroika zu diesen sowjetischen Familienmaßnahmen, die den Staat jahrzehntelang veränderten, klar und deutlich Stellung:
„Wir haben erkannt, daß viele unserer Probleme im Verhalten vieler Kinder und Jugendlicher- in unserer Moral, der Kultur und der Produktion- zum großen Teil durch die Lockerung familiärer Bindungen und die Vernachläßigung der familiären Verantwortung verursacht werden. Dies ist ein paradoxes Ergebnis unseres ernsthaften und politisch gerechtfertigten Wunsches, die Frau dem Mann in allen Bereichen gleichzustellen.
Die Methoden
Ideell
Tatsache ist, daß Gesetzesänderungen und Entscheidungen in Deutschland in den letzten Jahren gegen die Familie, gegen Kinder und gegen die Ehe als natürlicher Partnerschaftsform getroffen werden. Aber es findet kein Protest, kein Aufschrei statt. Warum eigentlich nicht?
Es wird nicht mit offenen Karten gespielt, weil die Menschen selber, wenn man sie ließe, eigentlich etwas ganz anderes leben wollen. In Wirklichkeit werden wir manipuliert und lassen uns manipulieren.
Um das Genderziel zu erreichen, nämlich Mann und Frau gleich zu machen, gleich zu stellen in der Erwerbsarbeit und in der Hausarbeit, wird Methode angewandt. Zuerst wurde die Familie, sprich die Eltern und insbesondere die Hausfrau und Mutter, in der medialen Welt zum Abschuß freigegeben.
Jüngstes Beispiel vom September 2008.
Die Hausfrau am Herd oder an der Waschmaschine soll nach dem Willen des Europa-Parlaments aus der Fernsehwerbung verschwinden. Mit großer Mehrheit, nämlich 504 zu 110 Stimmen, forderten die Abgeordneten in Brüssel ethisch oder rechtlich verbindliche Regeln für Reklamesendungen.
Frauen am Herd oder vor der Waschmaschine würden diskriminiert und entwürdigt, so die Begründung. Wenn eine Frau vor dem Herd gezeigt wird, ist dies eine sexistische Beleidigung.
Selbst Politiker dürfen in aller Öffentlichkeit Eltern unter den Generalverdacht stellen, daß sie „Kindergeld versaufen und/oder damit Flachbildschirme kaufen“.
Vorher aber wurde in aller Breite in den Medien die Familie als Ort des Schreckens und Grauens, der Gewalt und der Vernachlässigung dargestellt. Den Eltern wurde zunehmende Erziehungsunfähigkeit testiert.
Es lohnt sich, die Methode, die Manipulation, mit der wir zum neuen Menschen erzogen werden sollen, etwas genauer zu beleuchten.
Manipulation bezeichnet den bewußten und gezielten Einfluß auf Menschen ohne deren Willen, mittels absichtlicher Verfälschung von Informationen durch Auswahl, Zusätze oder Auslassungen, ist also eine bewußte Beeinflußung eines anderen Menschen, die diesem nicht bewußt wird. Würde ihm dies einsichtig, er würde sie ablehnen und derartige Methoden nicht akzeptieren.
Propaganda, nicht wirklich von der Manipulation abzugrenzen, bezeichnet einen absichtlichen und systematischen Versuch, Sichtweisen zu formen, Erkenntnisse zu manipulieren und Verhalten zu steuern, und zwar zum Zwecke der Erzeugung einer vom Propagandisten erwünschten Reaktion.
Die Beeinflußungsmittel sind:
- Wiederholungen
- Wortmanipulationen, wie z.B.: Veröffentlichen von Scheintatsachen, Elimination von Begriffen, Benutzen von gefühlsbetonten Worten, Verdrehen von Wortbedeutungen,
- Desinformationen, wie z.B. Vorteile übertreiben, Nachteile verniedlichen und ausklammern, den Sinn einer Information verdrehen, bewußt und gezielt verknappen und weglassen, andere Meinungen übergehen, ungenaue Quellenangaben, Appell an die Emotionen, Gegenseite verunglimpfen, Angst erzeugen
- Mehrheitsmeinungen erzeugen.
Einige Beispiele:
- Wiederholungen: „Frauen wollen arbeiten“ wird immer wieder als Argument heran gezogen, ohne differenziert die wirklichen Wünsche der Frauen aufzuzählen, nämlich nach einer 3‑jährigen Erziehungszeit ohne gleichzeitige Erwerbsarbeit mit anschließender Teilzeitbeschäftigung und Wiedereingliederungshilfe in die Erwerbstätigkeit (IPSOS-Umfrage 2007).
- Umdeutungen von Wortinhalten: aus „Kindertagesstätte“ wird „Bildungsstätte“, aus „frühkindlicher Bindung“ wird „frühkindliche Bildung“
- Elimination von Begriffen: Anstatt von „Mutter“ sprechen wir nur noch von „primärer Bezugsperson“
- Gefühlsbetonte Worte werden benutzt: Die Aktion „Kinder kriegen schlaue Eltern“ verdeutlicht diese Methode. Wer möchte das nicht, schlau sein? In dem dazugehörigen Folder werden Eltern über die Möglichkeiten der Betreuung der unter 3- Jährigen informiert, also: wer schlau sein will,.… https://www.bmfsfj.de/Kategorien/publikationen,did=40094.html
- Scheintatsachen: es wird suggeriert, Fachleute könnten besser erziehen, dem Kind mehr bieten, Bildung gehe nur in der Tagesstätte
Manipulationsmethoden der Desinformation
- Vorteile übertreiben: Kinder aus Krippen gehen häufiger aufs Gymnasium wurde als ein Studienergebnis mit großer Schlagzeile behauptet, war aber mit den Fakten der Studie nicht belegbar
- Nachteile verniedlichen und ausklammern: Der veröffentlichte Grundtenor Worldvision Kinderstudie vermittelte im Wesentlichen: „Berufstätige Mütter können ihrem Nachwuchs mehr Zuwendung geben als nichtberufstätige Mütter.“ Die Autoren der Studien hatten durch das Weglassen eines Ergebnisses eine wichtige Erkenntnis aus der Kinderbefragung praktisch ins Gegenteil verkehrt. Tatsächlich konnte geschlußfolgert werden, daß Kinder von Eltern, die beide vollzeit berufstätig sind, drei Mal so häufig unzufrieden sind mit der Zeitzuwendung durch ihre Eltern, wie Kinder von Eltern, bei denen nur ein Elternteil erwerbstätig ist. (https://www.familie-ist-zukunft.de/seite/?p=232#more-232)
- andere Meinungen übergehen: das kann jeder erfahren, der versucht auf die Gefahren der Fremdbetreuung hinzuweisen. Ebenso fällt hierunter der immer wieder betonte und unbeirrt hergestellte Zusammenhang zwischen hoher Frauenerwerbsquote und Geburtenzahl in Frankreich: die längst bewiesenen Zahlen, daß Deutschlands Frauenerwerbsquote höher als in Frankreich ist, bleiben unberücksichtigt und auch der beschriebene Zusammenhang der Geburtenzahl mit der steuerlichen Entlastung ab dem dritten Kind in Frankreich verhallt ungehört. Außerdem übergeht das Familienministerium die demografisch korrigierten Rechnungen, die nachrechnen, daß 750 000 Krippenplätze einem Angebot für mehr als 60% der Kinder schafft und nicht, wie behauptet von 35%. Selbst den differenzierten Aufstellungen des paritätischen Wohlfahrtsverbandes und des Familienbundes der Katholiken gegenüber, bleibt der aufgedeckte „Rechenfehler“ bei der Summe der Familienförderung unbeachtet. Der Familienbund: „Am Ende kommen von scheinbaren 150 Mrd.€ maximal 55 Mrd.€ bei den Familien an.“
- ungenaue Quellenangaben: Wer sich im Familienministerium nach konkreten Studien, z.B. zur Unbedenklichkeit der frühen Fremdbetreuung, erkundigt, erhält zumeist die Antwort, daß zahlreiche Studien existierten, die die Ansicht des Ministeriums bestätigten, ohne jedoch eine genannt zu bekommen.
- Appell an Emotionen: Wenn über Gefahren der Krippenerziehung gesprochen wird, heißt das Totschlagargument, daß ja nicht alle ehemaligen DDR-Bürger gestört seien.
- Die Gegenseite verunglimpfen: Gruppierungen, die sich für Familie einsetzen werden in die „rechte Ecke“ geredet.
- Angst erzeugen: Es wird suggeriert, das Kind würde ohne professionelle Erziehung in seiner Entwicklung zurück bleiben. Dies wird verdeutlicht in folgendem Beispiel:
- Der Arbeitskreis „Neue Erziehung“ verteilt z.B. kostenlos einen Elternbrief zur Geburt eines Kindes. Dort wird jungen Familien suggeriert, daß es das Beste sei, sein Kind ein Jahr lang selber zu betreuen und es dann in eine Krippe oder Kindergarten zu geben. Wörtlich heißt es:
„Aber zwei oder drei Jahre zu Hause bleiben, ohne Kollegen, Abwechslung durch den Beruf, selbst verdientes Geld?“
Wer traut sich hier noch, öffentlich den Wunsch zu äußern zu Hause bleiben zu wollen, um das eigene Kind selber zu erziehen?
Die Mehrheitsmeinung - Schweigespirale
Wenn eine Meinung mehrfach unwidersprochen angehört wurde, glaubt man sie, auch wenn sie nicht einleuchtet. Wenn viele einer Meinung sind, stellt man lieber seine eigene zurück! Wer es versteht, eine Minderheitsmeinung als Mehrheitsmeinung darzustellen, der könnte letztlich einer Minderheitsmeinung in eine Mehrheitsmeinung umfunktionieren.
Dies ist bereits geschehen im Denken über Familien in der Öffentlichkeit. Besonders deutlich wird das Ausmaß der Meinungsänderung im veröffentlichten Generationenbarometer des Vereins Familie stark machen.
Dort geben Familien an, daß bei ihnen alles bestens sei, während sie glauben, daß dies bei den meisten anderen nicht der Fall sei. So bezeichnen 73 Prozent den Zusammenhalt in ihrer Familie als „stark“ oder sogar als „sehr stark“. In allen Schichten erinnern sich die Befragten mit großer Mehrheit an ein (sehr) gutes Verhältnis zu ihren Müttern in der Kindheit (zwischen 70 und 81 Prozent). Im Gegensatz zur Wahrnehmung in der eigenen Familie herrscht interessanter Weise zugleich die Vorstellung, daß der Zusammenhalt in den meisten anderen Familien eher gering oder sogar sehr schwach sei (51 Prozent). Die Stabilität der „anderen“ Familien wird also weit unterschätzt.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Beeinflußung mit Hilfe von öffentlichen Personen, die Vertrauen ausstrahlen. Mit diesen Methoden wurde uns in den letzten Jahren Glauben gemacht, daß:
- Frauen arbeiten wollen,
- Frauen beides wollen: Beruf und Familie, sie sehnen sich geradezu nach Vereinbarkeit
- Frauenerwerbstätigkeit und Krippenausbau die Geburtenrate erhöhe
- Frauenerwerbstätigkeit vor Kinderarmut schütze
- Kinder frühe Bildung bräuchten
- Familienförderung nicht bei den Kindern ankomme
- Elternhäuser keine adäquate Bildung für ihre Kinder bieten könnten
- Mütter, die keiner Erwerbstätigkeit nachgehen, Schmarotzer dieser Nation seien
- Frauenerwerbstätigkeit den Fachkräftemangel beseitigen könne
Rechtlich
Die Methode über den rechtlichen Weg hat natürlicherweise zwei Ansatzpunkte.
- Zum einen soll sie den grundgesetzlich verankerten Schutz der Ehe aushöhlen und zum anderen das Recht der Eltern auf die Erziehung ihrer Kinder schmälern.
- Das drohende Ende des gesetzlich verankerten Schutzes von Ehe und Familie fand letztes Jahr (2008) seinen Höhepunkt in der neuen Regelung des Unterhaltsrechtes, das nächste angestrebte Ziel wird die Abschaffung des Ehegattensplittings sein.
- Die rasch vorangetriebene „Elternentrechtung“ wird an zwei Gesetzesnovellierungen vom letzten Jahr deutlich:
- §1666 BGB und das Kinderförderungsgesetz §24 im SGB VIII. Das erste wurde kurz vor den Sommerferien, das letztere kurz nach den Sommerferien verabschiedet. (In der Novellierung des SGB VIII („Kinderförderungsgesetz“) wird der Rechtsanspruch auf einen öffentlichen Betreuungsplatz auf Vollendung des ersten Lebensjahres vorverlegt und die Verpflichtung ausgesprochen, ein Kind bereits ab Geburt in einer Einrichtung zu fördern, „wenn dies- für seine Entwicklung förderlich ist“. Begründet wird diese frühkindliche Förderung mit der „kindeswohlgerechten Ausübung des Elternrechts“)
- Die Streichung des „elterlichen Versagens“ in der Novellierung des § 1666 BGB („Gesetzentwurf zur Erleichterung familiengerichtlicher Maßnahmen bei Gefährdung des Kindeswohls“) bedeutet de facto, daß nicht mehr nur über die Ausübung („Betätigung“) der elterlichen Erziehung gewacht wird, sondern bereits über deren Qualität. Es entsteht ein staatlicher Erziehungsauftrag gleichwertig neben dem der Eltern. Es reicht künftig aus, wenn Eltern „nicht in der Lage oder gewillt sind“ die Gefahr abzuwenden, die das Jugendamt sieht, um durch familiengerichtliche Maßnahmen die elterliche Erziehungsgestaltung ersetzen zu können. So wird die elterliche Verantwortung zwar nicht gemindert, aber definiert. Der Staat bestimmt mit, wie zu erziehen ist. (Im Übrigen waren bei der Abstimmung nur etwas über 20 Parlamentarier von über 600 anwesend!)
Das Grundgesetz sagt aber lediglich, daß über die Betätigung der elterlichen Erziehung zu wachen ist, d.h. die Kontrolle auszuüben, ob erzogen wird, aber nicht, wie erzogen wird. Der Staat habe „kein Optimierungsrecht“ und darf das „Kindeswohl nicht über die elterliche Bestimmung hinaus fördern“, so Prof. Hillgruber, Bonn.
Kinderrechte konnten zwar bisher, trotz intensiven Werbens, nicht ins Grundgesetz aufgenommen werden, in der Wirkung kommen diese Novellierungen aber diesem Vorhaben sehr nah: In einem Interview (30.5.2008 rbb-inforadio) erläuterte der Berliner Bildungssenator Zöllner, SPD, daß es der Zweck eigener Kinderrechte im Grundgesetz sei, die seitens des Staates als notwendig erachtete Förderung von Kindern, auch gegen den Willen der Eltern, durchsetzen zu können. Beispiele:
- „Wegnehmen ist das Einfachste“, ein Artikel aus der FAZ am 17.03.08, wo einer neunköpfigen Familie den Eltern mit Sorgerechtsentzug für ihre sieben Kinder gedroht wurde, weil „140 Quadratmeter Wohnraum, die der Familie zur Verfügung stehen, das Kindeswohl gefährden könnten.“
- Wer sich im Internet die Panoramasendung vom 22.01.09 „Kindesentzug – Die Allmacht der Jugendämter“ ansieht, wird kaum glauben, daß so etwas in unserem demokratischen Land geschehen kann: Kinder werden aus Einrichtungen „entführt“ oder frühmorgens aus Privatwohnungen „geholt“. Wie sich die Haltung gegenüber den Familien geändert hat, zeigen die Zahlen des statistischen Bundesamts:
- Von 2006 auf 2007 stieg die Zahl der Sorgerechtsentzüge um 12,5 Prozent. Im Vergleich zu 2005 betrug der Anstieg sogar knapp 23 Prozent.
Soeben hat das Familienministerium die nächste „Maßnahme“ angekündigt: das neue Bundeskinderschutzgesetz soll die Schweigepflicht der Ärzte lockern. Und man spielt mit dem Gedanken, Richter für Kinderrechte einzusetzen, die von jedermann angerufen werden können und die die Kompetenz der kurzen Wege eingeräumt bekommen sollen. – Sorgerechtsentzug im Schnellverfahren!
Finanziell
Viel subtiler als über „Verpflichtung“ und „Zwang“ wird über die wirtschaftliche Not vieler Familien (besonders mit mehreren Kindern) die Mitarbeit der Eltern an den staatlichen Erziehungszielen erreicht. Die Verfassungsgerichtsentscheidung zum „Unterhaltsrecht“, die Begrenzung des „Elterngeldes“ auf das erste Lebensjahr, die Einführung des Rechtsanspruches ab Vollendung des ersten Lebensjahres auf frühkindliche Förderung und die ablehnende Haltung zu einem „Betreuungsgeld“ zwingen geradezu viele Eltern, die mit Milliarden subventionierte „öffentliche Erziehung“ in Anspruch zu nehmen, weil die Mitarbeit der Mütter unerläßlich wird.
Auch die einseitige Subventionierung der Krippenplätze wird von den Familien mitgetragen, weil sie mit ihren Steuergeldern bezahlt wird.
Für die laufenden Kosten/Jahr bei Annahme von monatlichen Kosten von 900 € je Platz, gibt der Staat jährlich 8,1 Milliarden € aus. Sie ist im Übrigen verfassungswidrig, da nach Karlsruhe der Staat keine Betreuungsform bevorzugt behandeln darf.
Der Sozialrichter Dr. Jürgen Borchert hält seit Jahrzehnten Vorträge über die finanzielle Ausbeutung der Familien: „Von Kindern profitiert, wer keine hat.“
Zur Kinderarmut im heutigen Ausmaß, haben beigetragen: Die Erhöhung der indirekten Steuern, die Besteuerung des Kinderfreibetrages, die Erhöhung der Ausbildungskosten, Streichung des Kindergeldes für die letzten zwei Jahre Bezugsdauer, Streichung der Pendlerpauschale und kinderlosenfreundliche Sozialsysteme. Man beachte: die Zahl der erwerbstätigen Mütter ist seit 1960 um 50 Prozent gestiegen!
Will man dem Familienministerium glauben, dann würde der Ausbau der Kindertagestätten und der Ganztagsschulen alle Probleme auf einen Schlag lösen: die Geburtenrate wird steigen, die Kinder werden besser gebildet, Frauen können ganztags erwerbstätig sein und Familienarmut wird der Vergangenheit angehören, die Sozialsysteme gesunden durch die bereits vorgerechneten Steuermehreinnahmen, der Fachkräftemangel ist beseitigt und durch die Chancengleichheit werden auch die Kinder aus sozialschwachen Familien Abitur machen. Und: der Staat hat die „Lufthoheit über den Kinderbetten“ (Olaf Scholz, SPD), denn „Neuerziehen“ zum Gendermenschen (gleichgestellten Menschen) ist einfacher als „Umerziehen“
Folgen und Gefahren
Auf der Strecke bleibt bei all den genannten Bestrebungen das Interesse des Kindes und sein Recht auf Erziehung durch die eigenen Eltern.
Diese Zwangsveränderung durch Gender-Mainstreaming funktioniert nicht und schadet den Menschen, oder, wie ein amerikanischer Kinderarzt sagt: „Von der Natur können wir uns nicht emanzipieren.“ Die Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung bleiben unbeachtet.
Einmal wissen wir, daß Mann und Frau, nachgewiesen und für jeden Menschen deutlich erkennbar, unterschiedlich ausgestattet sind, sowohl körperlich als auch mental: Nähere Ausführungen finden sich u.a. in dem 2006 erschienenen Buch Das weibliche Gehirn von Louann Brizendine. Ebenso findet man wertvolle Informationen in dem von Susan Pinker, einer kanadischen Kinderpsychologin und Feministin, jüngst veröffentlichten Buch Das Geschlechterparadox, worin ebenfalls deutlich der Unterschied zwischen Mann und Frau herausgearbeitet wurde.
Von allen Fachexperten unbestritten bleibt auch, daß Kinder, die sich ab dem 12. Lebensmonat oder auch schon früher ganztags in einer Kollektivbetreuung befinden, also Mütterentbehrung erleiden, auf diese unnatürliche Behandlung reagieren. Sie haben Streß und leiden unter der Situation.
Mangelndes Selbstbewußtsein und fehlendes Urvertrauen werden ständige Begleiter. Die Spätfolgen wie Depression, Alkohol- und Drogenabhängigkeit, berufliche und partnerschaftliche Erfolglosigkeit, aber auch weitere soziale Probleme wie Gewaltbereitschaft und exzessives Leben werden durch die Wissenschaft als Folge bestätigt. Die ersten drei Jahre, so auch die internationale Bindungsforschung, sind das Rüstzeug für uns. Stabile Zuwendung hat stabiles Urvertrauen zur Folge, Vernachlässigung wird immer zu Defiziten führen.
Die ersten Folgen sind heute schon spürbar. Ein Drittel der Kinder ist verhaltensauffällig.
- 30% der Mädchen und 15% der Jungen leiden unter Eßstörungen
- Zunehmende Reizüberflutung durch elektronische Medien
- 15%-25% der Kinder und Jugendlichen sind hyperaktiv
- Schulische Leistungseinbrüche durch Scheidungsbelastung
- Dramatisch ansteigende Benachteiligung der Jungen
- Anwachsende Gewalt
- Ansteigender Alkoholkonsum
- Frühsexualisierung mit allen Folgen
Zahlreiche Studien belegen dies und Länder, wie Frankreich und Schweden, die wegen jahrzehntelanger Fremdbetreuung mit den Spätfolgen zu kämpfen haben, fangen bereits wieder an, die häusliche, mütterliche Erziehung zu propagieren und nachhaltig in sie zu investieren. Dies wurde zuletzt in dem Artikel Ihr Kinderlein kommet zurück, am 14.02.09 in der Süddeutschen Zeitung beschrieben. Die Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft sind langfristig nicht mehr zu kompensieren.
- Verhältnis von Steuerzahlern zu Leistungsempfängern kippt
- Gesundheits- und Rentensystem gefährdet
- Inlandsnachfrage sinkt
- Fachkräftequote sinkt
- Höchste Abwanderung von Fachkräften seit 1954
- Sinkende Innovationskraft;
- Besitzstandswahrung statt Innovation und Investition
- Verringerung des technologischen Vorsprungs
- Steigende Lohnnebenkosten
- Sinkende Konsumneigung
- Überalterung aller Strukturen
- Verminderung des Lebensstandards
- Mangelnde Teamfähigkeit verringert Produktivität
- Arbeitsausfall durch Scheidungsbelastung
- Arbeitsausfall der Mütter von KiTa- Kleinkindern durch häufige Krankheiten
- Zunehmende Streß- und Burn-out-Erkrankungen der berufstätigen
Mütter
- Mangelnde Motivation durch zunehmende private Problematiken
- Fachkräftemangel verringert Qualitätsangebote
- Familienunternehmen werden durch fehlenden Nachwuchs nicht weitergeführt
Kinder aus intakten Familien haben die größte Chance, zu gesunden Persönlichkeiten heranzuwachsen. Es ist eindeutig belegt, daß es für Kinder die beste Wahl, das beste Fundament ist, wenn sie bei ihren leiblichen verheirateten Eltern aufwachsen (aus: Der Segen von Ehe und Familie). Patchworkfamilien sind keine moderne Lebensform, sondern ein Kompromiß für alle Beteiligten.
Deshalb müssen wir Verantwortung übernehmen, für unsere Gesellschaft, für unsere Kinder, die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kinder ernst nehmen.
- Förderung von Ehe und Familie (im Sinne des Grundgesetzes Art. 6)
- Widerstand leisten gegen staatliche Bevormundung und gegen Eingriffe in die natürlichen Rechte der Eltern und ihrer Kinder
- Die finanzielle Ausbeutung der Familie beenden (im Steuerrecht sowie in der Renten‑, Kranken- und Pflegeversicherung)
Familienarbeit muß gleichberechtigt und genauso anerkannt werden wie Erwerbsarbeit (auch und insbesondere in finanzieller Hinsicht)
- Die Einführung verpflichtender Kindergartenjahre sowie Pflicht-
- Ganztagsschulen verhindern
- Verantwortlichkeit der Eltern für Erziehung und Wohl der Kinder stärken
Laut Umfrage sehen 73% der Jugendlichen in der Ehe die Lebensform, in der sie sich sicher und geborgen fühlen, 85% der Menschen sehen in der Ehe die sinnvollste Form des Zusammenlebens, 76% wünschen sich eigene Kinder und 83% aller 30-jährigen wollen mit ihrem Partner ihr Leben lang zusammenbleiben. 83% der Jugendlichen betrachten Heim und Familie als Ort für Sicherheit und Geborgenheit, 85% der Jugendlichen wünschen sich mehr Zeit, vor allem gemeinsam mit ihren Eltern. (u.a. Studie Ja zur Familie, Oldenburg 2006)
Diese Zahlen sollten uns Motivation genug sein, mit Mut und Entschlossenheit den manipulierenden Politikern entgegenzutreten und Familienstärkung zu fordern. Die moderne Familie ist die natürliche und nicht eine zur Schlafgemeinschaft degenerierte.
Die Autorin ist Kinderärztin, Gründerin des Familiennetzwerkes Deutschland und Mitbegründerin von Familie direkt und familyfair, dem ersten familienpolitischen Nachrichtenportal Deutschlands.