(Vatikan) Nur wenige Tage nach der Rückkehr Papst Benedikt XVI. von seiner Reise nach Kamerun und Angola gab der Heilige Stuhl heute das offizielle Programm für die päpstliche Pilgerreise ins Heilige Land bekannt. Am Freitag, 8. Mai 2009, landet Papst Benedikt im jordanischen Amman, um die Heiligen Stätten der Christenheit zu besuchen, bevor er am Freitag der folgenden Woche, 15. Mai 2009, von Tel Aviv nach Rom zurückfliegt.
Gleich nach seiner Ankunft am 8. Mai wird der Heilige Vater das Regina-Pacis-Zentrum für Behinderte in Amman besuchen. Für den frühen Abend ist ein Höflichkeitsbesuch beim Königspaar von Jordanien vorgesehen.
Am Samstag begibt sich Papst Benedikt XVI. zur Moses-Gedenkstätte auf dem Berg Nebo. Von dort hatte Moses einen Blick in das ihm von Gott für sein Volk verheißene Land jenseits des Jordans werfen dürfen, das er selbst nie betreten durfte. Wenig später segnet der Heilige Vater den Grundstein der neuen Universität des Lateinischen Patriarchats in Madaba. Den Rest des Tages verbringt der Papst in Amman, wo er zunächst die Grabmoschee von König Hussein I. besucht und anschließend eine Ansprache vor den religiösen Führern der Moslems, dem diplomatischen Korps sowie den Rektoren der jordanischen Universitäten halten wird. Mit einer feierlichen Vesper beschließt Papst Benedikt XVI. den Tag.
Noch in Amman, ist für Sonntagvormittag eine Heilige Messe im Stadion der jordanischen Hauptstadt geplant. In Bethanien am Jordan besucht der Heilige Vater die Taufstelle Christi und segnet die Grundsteine für die Kirchen der Melkitischen Griechisch-Katholischen und der Lateinischen Kirche.
Am folgenden Montag nimmt Papst Benedikt Abschied von Jordanien und wird vom israelischen Staatspräsidenten in Jerusalem empfangen. An der Gedenkstätte von Yad Vashem hält Papst Benedikt am frühen Abend eine Ansprache. Die Gedenkstätte für den massenhaften Judenmord im Dritten Reich war in die Kritik geraten, weil es dort über Papst Pius XII. heißt, er habe zur Zeit des Nationalsozialismus geschwiegen, was jedoch jeder historischen Grundlage entbehrt. Im Anschluß trifft sich der Papst mit Vertretern von Organisationen, die sich im interreligiösen Dialog engagieren.
Verschiedene Stationen in Jerusalem geben dem 12. Mai seine Struktur. So besucht der Heilige Vater zunächst den berühmten Felsendom und trifft sich im Anschluß mit dem Großmufti von Jerusalem. Daraufhin begibt sich Papst Benedikt zunächst zur Klagemauer, bevor er den beiden Großrabbinern von Jerusalem einen Höflichkeitsbesuch abstattet. Am Nachmittag ist eine Papstmesse am Fuß des Ölbergs geplant.
Für Mittwoch und Donnerstag sind jeweils ganztägige Besuche in Bethlehem und Nazareth vorgesehen. In beiden Orten steht eine Heilige Messe auf dem Programm, wobei in Nazareth die meisten Gläubigen erwarten werden. Der Geburtsgrotte Christi wird Papst Benedikt einen Privatbesuch abstatten, heißt es im offiziellen Programm. Auf politischer Ebene steht am Mittwoch ein Treffen beim Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, an. In Nazareth besucht der Heilige Vater die Verkündigungsgrotte und feiert in der Basilika die Vesper. Am Nachmittag trifft Papst Benedikt im Franziskanerkonvent von Nazareth auf den israelischen Ministerpräsidenten. Zurzeit führt Ehud Olmert eine Übergangsregierung.
Am Morgen des 15. Mai kommt der Heilige Vater für ein ökumenisches Treffen zum Thronsaal des Griechisch-Orthodoxen Patriarchats von Jerusalem. Anschließend besucht er die Grabeskirche sowie die Kirche des armenischen Patriarchats. Gegen 14 Uhr nimmt Papst Benedikt Abschied vom Heiligen Land und trifft etwa zwei Stunden später wieder in Rom ein.
(MBü)