Auf seinem Blog hat Weihbischof Richard Williamson einen neuen Beitrag veröffentlicht. Darin gibt er bekannt, der Öffentlichkeit fern zu bleiben und zu schweigen, wie es Bischof Bernard Fellay, Generaloberer der Piusbruderschaft, im Interview mit dem Spiegel forderte.
„Weine nicht um mich, Argentinien“, noch Sie, die Leser der Eleison Kommentare in jedem anderen Teil der Welt, weil Sie möglicherweise gedacht haben, daß die letzten zwei Monate schwierig für den Eleison Kommentator waren. Seine Verfassung ist jedoch, wie meistens, eher besser als er es verdient. „Behandelt jeden Menschen nach seinem Verdienst“, sagt Hamlet, „und wer ist vor Schlägen sicher?“
Als der Angriff der Medien vor etwa zwei Wochen mit dem Papst als Hauptziel ausbrach, war ich selbst gut geschützt im Seminar von La Reja. Journalisten schlichen überall herum, aber sie kamen nicht durch. Ich bedauere nur, daß ich La Reja und Argentinien unter Umständen verlassen mußte, die mir keine Chance ließen, mich richtig von vielen lateinamerikanischen Kollegen und Freunden zu verabschieden. Mögen alle Priester, Seminaristen und Laien hiermit den Ausdruck meiner echten Dankbarkeit für fünfeinhalb glückliche Jahre annehmen, die ich in ihrer Mitte verbrachte. Möge jeder, der für mich betet, ebenfalls meine aufrichtige Dankbarkeit annehmen. Ich werde ab morgen in all Ihren Intentionen eine Novene von Messen zelebrieren.
Auch die Priesterbruderschaft enttäuschte mich nicht, als ich in England gelandet bin. Der Distriktobere von England hat den geeigneten unserer Freunde kontaktiert, damit dort eine kleine Polizeieskorte sei, ausreichend um mich quer durch die Meute der „Herren von der Presse“ zu empfangen, die mir auflauerten; und seit dieser Zeit wurde ich von vorne bis hinten im Haus der Bruderschaft bedient. Keine Arbeit. Keine Verantwortung. Wer könnte sich beklagen.
Außerdem scheint es, daß die Erholungskur verlängert wird. In einem kürzlich veröffentlichten Interview mit dem deutschen Wochenmagazin Der Spiegel wird der Generalobere der Bruderschaft neben anderen Dingen, vielleicht unter dem durch die Medien entstandenen Druck – wer konnte ihren nächsten Angriff auf den nach Afrika reisenden Papst überhören, weil er gegen künstliche Geburtenkontrolle protestierte – wie folgt zitiert: „Wenn Bischof Williamson schweigt, wenn er in irgendeiner Ecke bleibt, dann ist es wahrscheinlich für alle besser. Ich möchte, daß er für eine gute Zeit aus der Öffentlichkeit verschwindet. […]Er hat der Bruderschaft Schaden zugefügt und den Ruf geschädigt. Wir distanzieren uns ganz klar.“
Daher liegt die Zukunft in Gottes Hand. Ich wünschte, ich könnte sagen, daß ich dagegen protestiere, zum Schweigen verurteilt zu sein, aber wenn die Alternative ist, darauf beschränkt zu werden, nur noch solche Dinge zu sagen, gegen welche die „Herren von der Presse“ nichts einzuwenden haben, so denke ich, daß ich das Schweigen bevorzuge. Schon 1985, dem Jahr der Veröffentlichung von Iota Unum, Romano Amerios erstklassiger Analyse der Veränderungen des Zweiten Vatikanums, ahnte der italienische Professor voraus, daß eine Zeit kommen werde, in der nur Schweigen übrig geblieben werden sei… Kyrie eleison.
(Übersetzung von Martin Bürger)