Spaemann verteidigt Papst-Entscheidung


(Frank­furt) Der Phi­lo­soph Robert Spae­mann ver­tei­digt die Ent­schei­dung von Papst Bene­dikt. Die Auf­he­bung einer Exkom­mu­ni­ka­ti­on sei „ganz und gar unpo­li­tisch“, so der Papst-Ver­trau­te in einem Leser­brief der Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Zei­tung. Spae­mann ver­weist auf ein Bei­spiel aus Chi­na: „In Chi­na zogen sich jahr­zehn­te­lang die Bischö­fe der „patrio­ti­schen Ver­ei­ni­gung“ die „Tat­stra­fe“ der Exkom­mu­ni­ka­ti­on zu, weil sie ohne päpst­li­chen Auf­trag Bischö­fe weih­ten oder sich wei­hen lie­ßen.“ Bene­dikt habe die mei­sten die­ser Exkom­mu­ni­ka­tio­nen „ohne Getö­se“ wie­der auf­ge­ho­ben, obwohl die Abspal­tung neben theo­lo­gi­schen auch poli­ti­sche Impli­ka­tio­nen hat­te. „Ähn­lich nun mit den vier Lefeb­v­re-Bischö­fen“, schreibt Spae­mann. Er prä­zi­siert: „Die Auf­he­bung bedeu­tet: Sie dür­fen wie­der beich­ten und die Los­spre­chung von ihren Sün­den emp­fan­gen. Sie dür­fen wie­der die Kom­mu­ni­on emp­fan­gen. Sie müs­sen nicht mehr ohne Trö­stung durch die Sakra­men­te der Kir­che ster­ben. Das ist auch schon alles.“ Der Papst ver­die­ne die Anre­de „Vater“ nicht, „wenn er einen sol­chen Gna­den­akt von poli­ti­schen Erwä­gun­gen abhän­gig machen würde“.

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(JB)

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