(Bhubaneshwar) Auf die schrecklichen antichristlichen Pogrome der letzten Monate folgt nun die politische Diskriminierung der Christen im Bundesstaat Orissa. Mehr als 70.000 Christen des indischen Bundesstates, die während der Pogrome vertrieben wurden, sind auch aus den Wählerverzeichnissen gelöscht worden. Sie sind damit von der Teilnahme an den Parlaments- und Kommunalwahlen ausgeschlossen, die für April und Mai geplant sind.
Das Global Council of Indian Christians (GCIC) beklagt die Streichung der vertriebenen Christen aus den Wählerlisten. „Nach Mord und Vertreibung in den furchtbaren Pogromen vom August 2008 sollen die in Flüchtlingslagern und bei Verwandten lebenden Christen auch politisch ausgetilgt werden“, so Sajan George, der Vorsitzender der GCIC. Im Distrikt Kandhamal leben rund 50.000 Christen in Flüchtlingslagern und weitere mehr als 20.000 bei Verwandten oder Bekannten in benachbarten Gebieten oder anderen Bundesstaaten. „Mit der Streichung aus den Wählerverzeichnissen soll die Stimme der christlichen Minderheit marginalisiert und erstickt werden“, so George.
Die Regierung von Kandhamal hat in Absprache mit der Central Reserve Police Force die Ausgabe neuer Dokumente beschlossen. Allerding soll deren Aushändigung an die Rückkehr in die jeweiligen Heimatorte gebunden sein. „Die vertriebenen Christen stehen aber vor zerstörten Häusern und feindseligen Hindufanatikern gegenüber, wenn sie in ihre Orte zurückkehren“, so George. „Das sind unannehmbare Bedingungen“, so der GCIC-Vorsitzende weiter.
(Asianews/JF)