(Rom) P. Bernardo Cervellera, Chefredakteur der katholischen Presseagentur Asianews bittet die Gläubigen, in der Fastenzeit besonders für den Heiligen Vater Benedikt XVI. zu beten. Die Anregung dazu komme von einer Gruppe von zum Christentum konvertierter Moslems, für den Papst zu beten, der gerade von „allen Seiten angegriffen wird“, von nicht-katholischen Religionsvertretern, Progressisten und Traditionalisten, Politikern und Radikalen. In der ideologischen und wirtschaftlich Krise des Augenblicks, versuchen manche den „Herold Gottes und der Menschenwürde auszuschalten“.
Die Gruppe zum katholischen Glauben konvertierter Moslems aus verschiedenen Ländern betet in der Fastenzeit eine Novene für das Oberhaupt der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche, in dem sie „ein Zeichen der Liebe Jesu und einen Verteidiger der Schwachen“ sehen. Zu den „Schwachen“ gehören auch sie als Neo-Konvertiten, die meist gezwungen sind, ihre Konversion geheimzuhalten, oft sogar vor den eigenen Familien, so P. Cervellera.
Vor allem aber habe der Papst am 22. Februar selbst um das Gebet der Gläubigen ersucht, damit er „treu seine große Aufgabe erfüllen“ könne, die ihm „durch die göttliche Vorsehung als Stellvertreter des Apostels Petrus und Bischofs von Rom anvertraut“ wurde.
Während die Welt „immer atheistischer wird, leidet das Amt des Papst gerade im Versuch, die Einheit der Kirche zu wahren“, weil die unterschiedlichen katholischen Erfahrungen „zu unduldsam sind“, noch zuviel Trennung herrsche „und vielleicht auch Verirrung“ zwischen „Progressisten“ und „Traditionalisten“, zwischen „Nord“ und „Süd“, zwischen „Reichen“ und „Armen“.
Die Aufhebung der Exkommunikation für die von Erzbischof Marcel Lefebvre geweihten Bischöfe, sei wegen der Aussagen von Bischof Williamson, wie ein Signal gewesen, als hätten sich viele Politiker – ob „politische Riesen oder Zwerge“ – ein „vereinbarte Stelldichein“ gegeben, um den Papst „als Sündenbock zu steinigen“, ohne die Fakten zu kennen und ohne sich daran erinnern zu wollen, welche große Arbeit der Papst „in vielen Jahren“ geleistet habe, um solide Beziehungen zur jüdischen Welt aufzubauen. Der Papst ist aber einer der wenigen, die entschlossen daran erinnern, „daß der Mensch nicht durch die Politik gekauft werden kann und der Staat dem Allgemeinwohl zu dienen hat.“ Und während in Europa die „Einführung von Euthanasie und Eugenetik betrieben wird“, stellt der Papst immer neu klar, daß „der Mensch immer größer sein wird, als alles, was seinen Körper ausmacht“ und verurteilt jene Mentalität, nach der das Leben und die persönliche Würde sich einzig „auf persönliche Wünsche und individuelle Rechte“ reduziert.
„Mag sein“, schließt P. Cervellera, „daß man in den ‚Vorkommnissen‘ der letzten Wochen auch Fehler und Unzulänglichkeiten der römischen Kurie erkennen kann.“ Im „Krieg“ gegen den Papst geht es aber vor allem um den Versuch, jene Stimme zu ersticken, die allen und unermüdlich den „absoluten Wert der Person“ in Erinnerung ruft. Manche sehen im Papst „das letzte Hindernis“, auf ihrem Weg zur Verwirklichung einer „menschenverachtenden neuen Weltordnung“, so P. Cervellera.
(Asianews/JF)