(Jerusalam) Christliche Vertreter in Israel haben mit heftiger Empörung auf eine TV-Satiresendung reagiert, in der sie den Glauben an den Juden Jesus von Nazareth als den Christus und seine Mutter Maria von Nazareth verhöhnt sehen. Angesichts dieser schwerwiegenden Vorfälle veröffentlichte die Konferenz der katholischen Bischöfe im Heiligen Land eine Stellungnahme, mit der sie die „abstoßenden Angriffe gegen unseren Herrn Jesus Christus und seine Mutter“ verurteilen, wie sie auf Channel 10 zu sehen waren. Die katholischen Bischöfe im Heiligen Land beklagten in einem Offenen Brief am Mittwochabend auch eine Tendenz zu wachsender religiöser Intoleranz in Israel. Gerade die Christen hätten sich in Israel dafür eingesetzt, jede Form von antisemitischer Propaganda zu stoppen.
Das Schreiben wurde unter anderem an mehrere Ministerien und die Leitung des verantwortlichen TV-Senders Arutz 10 geschickt. Die Bischöfe rufen alle verantwortlichen Parteien dazu auf, diese Angelegenheit einer Untersuchung zu unterziehen und alles Notwendige zu unternehmen, um einer derartig „schrecklichen Herabwürdigung unseres Glaubens ein Ende zu setzen“. Unterschrieben ist der Brief unter anderen vom Lateinischen Patriarchen, Fuad Twal, dem melkitischen Erzbischof Elias Chacour und Franziskanerkustos P. Pierbattista Pizzaballa.
Auch der Präsident der israelischen Kommission für Erziehung und Kultur, Michael Melchior, distanzierte sich von der Satiresendung. Er werde sich persönlich dafür einsetzen, daß „Sendungen dieser Art“ künftig bei Arutz 10 nicht mehr gezeigt würden, schrieb er in einem Brief an orthodoxe Kirchenvertreter.
Der Moderator des Nachtprogramms von Arutz 10, Leon Schlein, entschuldigte sich unterdessen am Mittwochabend live bei den christlichen Zuschauern. Der Satiriker Schlein hatte mit Bezug auf Bischof Richard Williamson gesagt: „Wenn die den Holocaust leugnen, dann verleugnen wir eben das Christentum.“ Daraufhin meinte er, Jesus Christus sei durch einen Geschlechtsverkehr Marias gezeugt worden.
(Zenit)