(Taipeh) Vor 150 Jahren begann die Evangelisierung Taiwans. Ein Ereignis, das von der katholischen Kirche der ostasiatischen Insel im Jahr 2009 besonders gefeiert wird. Aus diesem Anlaß sind zahlreiche Veranstaltungen und Initiativen geplant. Die Bischofskonferenz lädt die katholische Gemeinschaft der Insel ein, auf das Beispiel und Vorbild des Völkerapostels Paulus zu schauen. „Wer an Christus glaubt, ist eine vollkommen neue Person“, heißt es in einem gemeinsamen Hirtenbrief der Bischöfe. Sie fordern darin Priester und Laien auf, nicht bei der Erinnerung an die oft auch heroische Tradition der Kirche auf der Insel stehenzubleiben, ebensowenig bei der Anerkennung durch die Gesellschaft, die der Kirche für ihre Erziehungsarbeit und die Hilfe der Katholiken für notleidende Menschen entgegengebracht wird. „Wir müssen das Ufer verlassen, an dem wir friedlich fischen können und mutig unsere Boote hinaus zu den hohen, unvorhersehbaren Wellen lenken, wo das Meer tief und unsicher ist, und dort unsere Netze auswerfen“, so die taiwanesischen Bischöfe.
In ihrem Hirtenschreiben blicken die Bischöfe auch besorgt auf „soziale Unruhen“ im Staat. Korruption, Streitsucht der politischen Klasse und Weltwirtschaftskrise „haben das Elend und die Enttäuschung des Volkes vertieft“, heißt es im Schreiben. Vor diesem Hintergrund „müssen wir den Weg der Versöhnung mit Gott, der Natur und zwischen Menschen suchen und beschreiten“, erklären die Bischöfe.
Zur schwierigen Lage der Kirche in der Volksrepublik China teilt der Hirtenbrief mit, daß Papst Benedikt XVI. die Bischöfe bei ihrem Ad-limina-Besuch in Rom aufforderte, „mit Ausdauer für die Kirche in China zu beten“. Dazu rufen die Bischöfe alle Katholiken Taiwans auf.
(Asianews/JF)