(Neu Delhi) Auf den Ruinen der katholischen Kirche von Batticola im indischen Distrikt Kandhamal (Bundesstaat Orissa) wurden das Fundament für einen Hindutempel gegossen. Von den Christen, die nach den schwerwiegenden Ausschreitungen im vergangenen Jahr in ihre Heimatdörfer zurückkehren, wird die Konversion zum Hinduismus gefordert. Dies bestätigte Sajan George, Vorsitzender des Global Council of Indian Christian, gegenüber der Presseagentur Asianews.
Die Kirche von Batticola war im August 2008 am Beginn der schweren Gewaltausbrüche gegen Christen niedergebrannt worden. An ihrer Stelle wird nun ein Hindutempel errichtet, „um das Christentum auch sichtbar zu verdrängen und auszulöschen“, so Sajan George. Am 2. Februar verließen 17 Christen das Flüchtlingslager in Udaygiri, in dem sie seither untergebracht sind, um in ihre Heimatorte zurückzukehren. Dort wurden sie sofort von fanatischen Hindus umzingelt und daran gehindert, Fotos von den Zerstörungen im Pogrom zu machen. Gleichzeitig wurden sie bedroht und ihnen zur Auflage gemacht, zum Hinduismus übertreten zu müssen, falls sie nochmals in ihre Dörfer zurückkehren wollten.
Beim antichristlichen Augustpogrom waren von fanatischen Hindus mindestens 500 Christen getötet, hunderte Kirchen und tausende Häuser zerstört worden und mehr als 50.000 Christen vertrieben worden. „Doch die Weltöffentlichkeit hat kaum Notiz davon genommen“, so George.
Die Nachrichten aus Batticola belegen, daß die Lage keineswegs ruhig ist, auch wenn die indische Regierung entsprechende Versicherungen abgibt und dazu übergehe, die Flüchtlingslager zu schließen und die Christen in ihre Heimatdörfer zurückschicke, wo sie vor zerstörten Häusern stehen, so George.
Verschiedene Quellen berichten, daß fanatische Hinduorganisationen ein Katalog mit 15 Regeln gegen Christen in Umlauf bringen würden. Diese sehen u.a. vor, daß Christen auf der Straße den Hindus Vortritt lassen müssen, daß sich Christen in öffentlichen Bädern nur als letzte waschen dürfen.
Die katholische Kirche von Batticola war 1995 erbaut worden. Bereits 2000 hatten radikale Hindu unter der Führung von Swami Laxamananda ihre Zerstörung versucht.
(Asianews/JF)