Der Vatikan hat einen besseren Schutz der Zivilbevölkerung in Kriegsregionen gefordert. Jede Krieg führende Partei sei für den Schutz von Einzelpersonen und der Gemeinschaft verantwortlich, betonte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO, Erzbischof Celestino Migliore, vor dem Weltsicherheitsrat. Was derzeit unter anderem im Gazastreifen, Irak, Darfur und die Demokratische Republik Kongo geschehe, „zeige, daß die Sicherheit der Zivilbevölkerung in Kriegsgebieten immer mehr bedroht sei. Der Vatikan-Diplomat nannte „drei Eckpfeiler“ zum Schutz der Bevölkerung: „Ungehinderten Zugang für Hilfsorganisationen, besonderen Schutz für Frauen und Kinder und Entwaffnung“.
Der Vatikanzeitung Osservatore Romano zufolge warf der Erzbischof den Palästinensern im Gazastreifen vor, „Frauen und Kinder als Schutzschilde“ zu mißbrauchen. Er forderte Politiker beider Seiten auf, „ausschließlich legitime Mittel“ für die Ausübung des Rechts auf Selbstverteidigung und Selbstbestimmung anzuwenden.
Der israelische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Mordechai Lewy, warf dem Vatikan vor, sich durch Kritik an den Angriffen auf den Gazastreifen den Muslimen annähern zu wollen. Eine derartige Strategie sei jedoch nutzlos, da diese „ein tiefes Ressentiment gegenüber Christen“ hegten, betonte er laut Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera. Islamisten ließen sich „durch antiisraelische Erklärungen nicht beeindrucken“.
(OR/RV/CdS/JF)