(München) Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, ist erschüttert über das Ausmaß der Gewalt im Heiligen Land. „Was uns die Christen vor Ort berichten, ist entsetzlich“, sagte Marx. Er verlangte ein Ende der Kampfhandlungen. „Gewalt und Gegengewalt führen zu keiner Lösung. Die Waffen müssen sofort schweigen, damit die Menschen im Gazastreifen und in Israel wieder in Frieden leben können“, erklärte Marx unmittelbar vor seiner Abreise nach Israel. Er nimmt dort ab heute am 8. Internationalen Bischofstreffen im Heiligen Land teil.
Der Erzbischof kritisierte scharf, daß rechtsextreme Kräfte in Deutschland den Konflikt instrumentalisierten. „Es ist unerträglich und moralisch verwerflich, wie sich Rechtsradikale zu den Verteidigern der Palästinenser aufschwingen und mit dem Antisemitismus spielen.“
Erzbischof Marx rief die Gläubigen zum Gebet für Frieden im Heiligen Land auf. Alle Gemeinden im Erzbistum München und Freising sollen am Sonntag in den Gottesdiensten in den Fürbitten für ein Ende der Gewalt beten.
An diesem Sonntag wird Marx mit einer Gemeinde in Bethlehem Gottesdienst feiern. Die Bischöfe treffen unter anderem mit dem israelischen Staatspräsidenten Shimon Peres, mit Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas und mit Vertretern anderer christlicher Glaubensgemeinschaften zusammen. Bei den Gesprächen geht es neben der aktuellen politischen Krise auch um die Unterstützung der Christen im Heiligen Land.
Die Reise endet am Donnerstag. Das Bischofstreffen findet seit 1998 regelmäßig auf Initiative des Heiligen Stuhls statt. Marx vertritt die Deutsche Bischofskonferenz seit mehreren Jahren bei dem Treffen.
(PM)