Caritas-Station bei israelischen Angriff zerstört


(Freiburg/​ Gaza) Eine Gesund­heits­sta­ti­on der Cari­tas ist am Frei­tag im Gaza-Strei­fen bei einem Bom­ben­an­griff getrof­fen wor­den. Durch den Beschuß von israe­li­schen Kampf­flug­zeu­gen sind die klei­ne Kli­nik und vier Wohn­häu­ser im Vier­tel Al Mag­ha­zi von Gaza Stadt voll­stän­dig zer­stört wor­den. 20 wei­te­re Häu­ser wur­den schwer beschädigt.

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Die Bewoh­ner des Vier­tels waren bereits in den Tagen zuvor in Schu­len des Vier­tels geflo­hen, die zu Not­un­ter­künf­ten her­ge­rich­tet wor­den waren, so daß ver­mut­lich nie­mand ver­letzt wur­de. Fünf wei­te­re Gesund­heits­sta­tio­nen der Cari­tas im Gaza­strei­fen sind wei­ter ein­satz­be­reit. Prä­lat Peter Neher, Prä­si­dent des Deut­schen Cari­tas­ver­ban­des, ver­ur­teil­te den Angriff und for­der­te alle krieg­füh­ren­den Par­tei­en auf, die Waf­fen ruhen zu lassen.

Der katho­li­sche Gemein­de­prie­ster von Gaza, Manu­el Mus­al­lam, sag­te heu­te Mor­gen am Tele­fon: „Wir leben alle in extre­mer Angst. Nie­mand hier schläft. Tag und Nacht beglei­tet uns das Schrei­en der Kin­der.“ Nach Anga­ben des Prie­sters leben 70.000 Men­schen in zu Not­un­ter­künf­ten her­ge­rich­te­ten Schu­len und lei­den unter der Käl­te. Wer sich nicht in Schu­len geflüch­tet habe, habe sich in Trep­pen­schäch­ten ver­schanzt. „Unse­re Gemein­de lebt ohne Was­ser. Der Die­sel für unse­re Gene­ra­to­ren, den wir den Men­schen zur Ver­fü­gung gestellt haben, damit sie sich etwas zu essen kochen konn­ten, ist auch fast auf­ge­braucht. Wir sind am Ende“, so der Priester.

Die Not­hil­fe für die zivi­len Opfer der Kämp­fe im Gaza-Strei­fen wird unter extrem schwie­ri­gen Bedin­gun­gen fort­ge­führt. Cir­ca 25 Ärz­te und Kran­ken­schwe­stern sind in einem Gesund­heits­zen­trum und fünf Gesund­heits­sta­tio­nen der Cari­tas Jeru­sa­lem im Ein­satz. Die­se Ein­rich­tun­gen ver­sor­gen akut Ver­letz­te und chro­nisch Kranke.

Der Nach­schub mit Medi­ka­men­ten und chir­ur­gi­schen Gerä­ten ist nur ein­ge­schränkt mög­lich. Auf­grund der Nah­rungs­mit­tel­knapp­heit wird zudem die Ver­sor­gung von 24.000 Men­schen mit Lebens­mit­teln wie Reis und Öl für sie­ben Mona­te vorbereitet.

(PM)

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