Die italienischen Bischöfe sind der Ansicht, daß gemischte Ehen zwischen Christen und Muslimen nicht zu fördern sind. Der neue Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz (CEI), Bischof Mariano Crociata, meinte, der muslimische Partner versuche oft nach einigen Ehejahren, „zu seinen kulturellen, sozialen und religiösen Wurzeln zurückzufinden, was oft dramatische Folgen auch für die Kinder haben kann“.
Der Bischof riet bei Eheschließungen zwischen Partnern unterschiedlicher Religionen zu „extremer Vorsicht“. Auch die Erziehung der Kinder sei erfahrungsgemäß Ursache zahlreicher Konflikte. Die Bischofskonferenz empfiehlt in diesem Zusammenhang, daß die Diözesen Personen, die trotz unterschiedlicher Religionen eine Ehe schließen, eine besonders „weise Begleitung“ garantieren sollten.
In Italien wächst die Zahl der „gemischten“ Ehen rasant. Zuletzt war bei jeder zehnten Hochzeit zumindest ein Partner ein Ausländer, ergab eine Studie des nationalen Statistikamts. Derzeit leben 600.000 Paare im Land, von denen ein Teil nicht italienischer Herkunft ist.
Gegenüber dem Jahr 1991 sei die Zahl solcher „gemischter“ Ehen um 300 Prozent gestiegen. Die Anzahl der Kinder dieser Paare habe sich um 22 Prozent erhöht, so die Statistiker. Italienische Frauen in „gemischten“ Beziehungen heiraten demnach vor allem Nordafrikaner. Italienische Männer vermählen sich meist mit Philippinerinnen, Rumäninnen, Peruanerinnen und Albanerinnen.
(ORF/ RV)