Scharfe Abgrenzung von Vatikan und „Ecclesia Dei“-Gemeinschaften


(Stutt­gart) Die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. kri­ti­siert in ihrem neu­en Mit­tei­lungs­blatt das Motu pro­prio „Sum­morum pon­ti­fi­cum“ Papst Bene­dikt XVI. und grenzt sich scharf von den „Eccle­sia Dei“-Gemeinschaften ab.

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Für die Bru­der­schaft sind vier Punk­te des Motu pro­prio „unan­nehm­bar“:

  • Alte und neue Mes­se sind zwei Anwen­dungs­for­men des einen Römi­schen Ritus
  • Alte und neue Mes­se sol­len sich gegen­sei­tig befruchten
  • In der Ent­wick­lung von der alten zur neu­en Mes­se war kein Bruch
  • Jeder­mann muß im Prin­zip bereit sein, die neue Mes­se zu feiern

Die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. merkt dazu an:

  • Grund­sätz­lich sind Tex­te, die sowohl Irr­tü­mer als auch Wahr­hei­ten ent­hal­ten, nicht wider­spruchs­frei und des­halb nicht pau­schal zu bejahen.
  • Von der Ver­öf­fent­li­chung des Motu pro­prio pro­fi­tie­ren vor allem jene Prie­ster, die inner­halb der Amts­kir­che jah­re­lang aus falsch ver­stan­de­nem Gehor­sam her­aus auf eine Erlaub­nis des wah­ren Meß­op­fers war­ten muß­ten, oder die wegen ihrer lit­ur­gisch kon­ser­va­ti­ven Hal­tung von den Bischö­fen gegän­gelt wurden.
  • Für die Sät­ze „Die wah­re Mes­se ist nie abge­schafft wor­den“ und „Jeder Prie­ster hat das Recht, sie zu zele­brie­ren“, muß­ten vie­le Pfar­rer im über­tra­ge­nen Sinn ihr prie­ster­li­ches Leben las­sen. Vie­le star­ben ange­sichts der Ver­wü­stung im Wein­berg des Herrn an gebro­che­nem Her­zen. In die­sem Punkt muß das „Motu pro­prio“ als wah­rer Befrei­ungs­schlag aner­kannt werden.
  • Eine „gegen­sei­ti­ge Befruch­tung von alter und neu­er Mes­se“ kann zu Gefah­ren füh­ren: Wohl kann die über­lie­fer­te hei­li­ge Mes­se die Män­gel des Novus Ordo Mis­sae kor­ri­gie­ren, aber nicht umge­kehrt: Wie könn­te eine pro­te­stan­ti­sie­ren­de Lit­ur­gie die Fül­le des katho­li­schen Ritus bereichern?
  • Beson­ders schwer­wie­gend ist die unzu­läs­si­ge Gleich­stel­lung von alter und neu­er Mes­se als gleich­be­rech­tig­te Anwen­dungs­for­men ein und des­sel­ben römi­schen Ritus. Das ent­spricht ganz und gar der von Erz­bi­schof Lefeb­v­re erkann­ten Gefahr der Pro­te­stan­ti­sie­rung des Meß­op­fers durch die Mahlfeier.
  • Die For­de­rung zur grund­sätz­li­chen Bereit­schaft, die neue Mes­se eben­falls zu zele­brie­ren, ist für die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. völ­lig inakzeptabel.
  • Es besteht hier und dort Gefahr, daß Prie­ster zwar die alte Mes­se zele­brie­ren, gleich­zei­tig aber von den Ideen des Kon­zils ange­steckt sind und die­se pre­di­gen. Gläu­bi­ge, die sol­che Mes­sen besu­chen, woh­nen zwar der rich­ti­gen Lit­ur­gie bei, lau­fen aber Gefahr, den­noch die Irr­tü­mer des Kon­zils in sich aufzunehmen.

Pro­vo­zie­rend rich­tet sich die Fra­ge an Katho­li­ken die bei den „Eccle­sia Dei“-Gemeinschaften prak­ti­zie­ren: Du glaubst, daß die alte Mes­se gut ist. Glaubst Du auch, daß die katho­li­sche Kir­che die ein­zig wah­re Reli­gi­on ist?

(JF)

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