(Jerusalem) Wie die Jerusalem Post berichtet, wurde der Abdruck in der Davidstadt außerhalb der Altstadt freigelegt. Das Siegel gehörte Gedalja, dem Sohn Paschhurs. Er wird beim Propheten Jeremia im ersten Vers des 38. Kapitels genannt. Nach Angaben der Grabungsleiterin Eilat Masar befindet sich der Fundort nur wenige Meter von der Stelle entfernt, an der Archäologen vor drei Jahren auf ein Siegel (Bulle) von Juchal, dem Sohn Schelemjas, gestoßen waren. Auch sein Name findet sich in dem Bibelvers. Er war ebenfalls Diener der Königs Zedekia, der von 597 bis 586 regierte.
Die Siegel hatten einen Durchmesser von einem Zentimeter. Sie waren in althebräischen Buchstaben beschriftet und sind bis heute deutlich zu lesen.
Masar äußerte am Donnerstag ihre Verwunderung darüber, daß der Abdruck nach 2.600 Jahren noch „vollständig und in perfektem Zustand“ sei. „Einerseits ist es unerwartet, so eine zerbrechliche Bulle bei so schweren Ausgrabungsbedingungen zu finden. Andererseits war es logisch, die Bulle von Gedalja Ben Paschhur gerade hier zu finden – wenige Meter vom Ort entfernt, wo wir die Bulle von Juchal Ben Schelemja fanden. Denn diese beiden Diener werden nebeneinander in der Bibel erwähnt. Von ihnen wird berichtet, daß sie zusammen im Reich des Königs Zedekia dienten.„Die Professorin fügte hinzu: „Solch eine Entdeckung kommt nicht sehr oft vor, bei der echte Figuren der Vergangenheit den Staub der Geschichte abschütteln und so anschaulich die Geschichten der Bibel wieder lebendig machen.“
Bereits im Jahr 1982 hatte der israelische Archäologe Jigal Schiloh nahe der Grabungsstätte ein Lager mit mehreren Bullen freigelegt. Dort fand sich auch das Siegel von Gemarja, dem Sohn Schafans. Er war während der Herrschaft von König Jojakim (608–597) als Schreiber tätig und kommt ebenfalls in der Bibel vor.
Die Grabungen in der Davidstadt finden im Auftrag des Schalem-Zentrums und der Davidstadt-Stiftung statt. Die wissenschaftliche Leitung hat die Hebräische Universität.
(israelnetz)