(Vatikan) Der Präsident der italienischen katholischen Bischofskonferenz (CEI) und Erzbischof von Genua, Kardinal Angelo Bagnasco, hat den „antiklerikalen Fundamentalismus“ verurteilt, der in Europa herrscht.
„Man kann die vielen antikatholischen Vorfälle nicht ignorieren, die immer wieder die christliche Gemeinschaft hart treffen“, sagte der Kardinal in einem Interview mit Radio Vatikan.
„Die Kirche ist und kann nicht neutral sein, auch wenn sie nicht politisch Stellung nehmen darf“. Er hoffe auf eine neue Phase des katholischen Einsatzes im öffentlichen Leben.
Bagnasco warnte auch vor einem „antikatholischen Wind“ in Italien. Die italienischen Katholiken müssten sich stärker in der Politik und im öffentlichen Leben für die Werte der Kirche einsetzen.
Besorgt zeigte sich auch der Präsident der irischen Bischofskonferenz, Kardinal Sean Brady. „In der EU hat sich eine Kultur verbreitet, die die religiöse Überzeugungen in die subjektive und private Sphäre verbannen wollen“, so Brady.
Er beschuldigte die europäischen Institutionen, die christlichen Wurzeln Europas zu leugnen. „Ohne Respekt für die christlichen Wurzeln wird das europäische Projekt an sozialem Zusammenhalt verlieren“, sagte der Kardinal.
(RV/ JB)