Brutaler Überfall auf Franziskanerkloster, vier schwerverletzte Patres, einer schwebt in Lebensgefahr


(Cour­g­ne) Am Diens­tag abend wur­de in Ita­li­en ein Fran­zis­ka­ner­klo­ster über­fal­len. Vier Ordens­män­ner wur­den schwer miß­han­delt und teils lebens­ge­fähr­lich ver­letzt. Der Poli­zei bot sich am Tat­ort ein Bild des Schreckens, als sie das Klo­ster San Colom­ba­no von Cour­g­ne im nord­west­ita­lie­ni­schen Pie­mont betrat.

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Min­de­stens drei ver­mumm­te Män­ner waren am Diens­tag abend in das Klo­ster ein­ge­drun­gen, als die vier anwe­sen­den Fran­zis­ka­ner im Refek­to­ri­um das Abend­essen zu sich nah­men. Die Ein­dring­lin­ge began­nen mit Schlag­stöcken auf die Ordens­leu­te ein­zu­schla­gen. P. Ser­gio Bal­din, mit 49 Jah­ren der Jüng­ste im Klo­ster wur­de so schwer miß­han­delt, daß er sich seit­her im Koma befin­det. Sein Zustand wird von den Ärz­ten als „sehr kri­tisch“ bezeich­net. Die Ärz­te rin­gen auch um das Leben von Fra Sal­va­to­re Maglia­no, mit 81 Jah­ren der älte­ste Ordens­mann des Klo­sters, dem eben­falls schwe­re Kopf­ver­let­zun­gen zuge­fügt wur­den. Fra Ema­nue­le Bat­tagliot­ti (81) erlitt nach dem Über­fall einen Herz­in­farkt, was sei­ne Lage erschwert. Außer Lebens­ge­fahr befin­det sich P. Mar­ti­no Guri­ni (76), der als Mis­sio­nar in Boli­vi­en tätig ist und sich nur für weni­ge Tage im Klo­ster auf Hei­mat­ur­laub befand. Alle vier Ordens­män­ner wer­den in einem Kran­ken­haus in der Stadt Turin behandelt.

Der Erz­bi­schof von Turin, Seve­ri­no Kar­di­nal Polet­to, ver­ur­teil­te die blu­ti­ge Tat und erklär­te in einer ersten Stel­lung­nah­me: „Die Täter woll­ten nicht steh­len, son­dern schla­gen. In ihnen war viel Haß.“

Seit Juli war das Klo­ster San Colom­ba­no zwei Mal Opfer von Dieb­stäh­len gewor­den. Die Täter konn­ten jeweils nur gerin­ge Opfer­geld­sum­men erbeu­ten. Die Ermitt­ler schlie­ßen daher Dieb­stahl und Raub als Tat­mo­ti­ve eher aus. „Wir haben und gefragt, was eine sol­che Gewalt aus­lö­sen kann“, erklärt P. Cri­vel­lin vom Fran­zis­ka­ner­or­den, „es ist nicht leicht eine Erklä­rung für eine sol­che Tat zu fin­den.“ Ermit­telt wer­de in alle Rich­tun­gen, erklärt die Kri­mi­nal­po­li­zei. Gestern wur­den ver­schie­de­ne Zet­tel rund um das Klo­ster beschlag­nahmt, auf denen Dro­hun­gen gegen den Vati­kan und gegen Prie­ster aus­ge­spro­chen wur­den. Ob sie in einem Zusam­men­hang mit dem bru­ta­len Über­fall ste­hen, oder von einem Tritt­brett­fah­rer stam­men, müs­se erst geklärt werden.

Die Ermitt­ler erhof­fen sich von den weni­ger schwer ver­letz­ten Ordens­män­ner wei­te­re Auf­schlüs­se, die zur Klä­rung die­ser unge­wöhn­li­chen Gewalt­tat bei­tra­gen könn­ten. Auch die­se wer­den erst in eini­gen Tagen ver­nom­men wer­den kön­nen, wäh­rend sich die Ärz­te bei P. Ser­gio noch jeder Pro­gno­se enthalten.

(JF)

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