(Vatikan/ Menzingen) Auf die Interviewfrage: „Wie wäre Ihre Vision einer Regelung und Normalisierung der Priesterbruderschaft, wenn es jemals dazu kommt?“ antwortete Bischof Richard Williamson: „Nun, der Erzbischof (Erzbischof Marcel Lefebvre) pflegte zu sagen, und er hatte schon recht, ‚Sobald Rom wieder zur Vernunft kommt, gibt es kein Problem mehr.‘ In Rom erstellt man bereits Dokumente, sie wissen schon, wie sie es machen werden. Es ist Schreibarbeit, Schreibarbeit.“ Er deutete damit direkte Kontakte zwischen der Priesterbruderschaft St. Pius X. und dem Vatikan, die kurz vor Entscheidungen stehen an, die heute bestätigt wurden.
Die italienische Tageszeitung Il Giornale vom heutigen Montag schreibt, daß Kardinal Dario Castrillon Hoyos die Priesterbruderschaft St. Pius X. aufgefordert habe, bis zum 28. Juni eine Erklärung zu unterschreiben. Die Erklärung soll, so die Zeitung, u.a. die Anerkennung der Gültigkeit des neuen Meßritus und des 2. Vatikanischen Konzils enthalten. Im Gegenzug soll die Priesterbruderschaft den Status einer Personalprälatur, analog zum Opus Dei, erhalten.
Gegenüber der Presseagentur Kipa wurden seitens der Priesterbruderschaft die Kontakte und die Frist bestätigt. Konkrete Angaben zum Inhalt der Kontakte wurden aber nicht gemacht.
Für die Priesterbruderschaft St. Pius X. dürfte nicht der Status einer Personalprälatur wichtig sein, sondern eher, daß die Kirche wieder voll und ganz katholisch wird. Darunter versteht die Priesterbruderschaft vor allem die Aufgabe von Irrlehren und der modernistischen Tendenzen, die mit dem 2. Vatikanischen Konzil sich in der Kirche etablierten.
(JF)