(Osnabrück) Am Rande des 97. Katholikentages wird eine Umfrage bekannt, nach der zwar immerhin rund 70 Prozent der Deutschen angeben, religiös zu sein. Den Amtskirchen laufen aber die Gläubigen davon.
Die offiziellen Mitgliederzahlen der beiden großen christlichen Kirchen sinken langsam aber stetig. Der Erzbischof von München, Reinhard Marx, gibt unumwunden zu, daß die Zahl der Kirchenaustritte seit Jahren größer sei, als die der Eintritte. Man könne die Situation „nicht schönreden“.
2006 sind allein 85.000 Menschen aus der Katholischen Kirche ausgetreten. Rund 25 Millionen gehören nur noch der Katholischen Kirche an. Ähnlich sieht es bei der evangelischen Kirche aus.
Die Folge sind sinkende Kirchensteuereinnahmen und Verkäufe von Kirchen als Konzertsaal oder Kneipe. Möglichkeiten der Nutzung gibt es viele, nur vor der Priesterbruderschaft St. Pius X . schreckt man zurück. Die muß neubauen und hat nach eigenen Angaben langsame aber stetige Zuwächse bei den bei ihr praktizierenden Katholiken.
Zuläufe haben auch die Heiligen Messen für die „außerordentliche Form“ des römischen Ritus, die von den einzelnen Diözesen organisiert bzw. „erlaubt“ werden. Anhand der Webseite introibo.net, die Orte und Termine auflistet, ist das Wachstum erkennbar. Das würde auch den steigenden Bedarf von Lehrmaterial zum Erlernen des traditionellen Meßritus erklären.
(JB/ JF)