(Madrid) Am 25. März findet in Spanien der VII. Tag des Lebens statt. Die Kommission für die Familie und das Leben der spanischen Bischofskonferenz, unter dem Vorsitz von Msgr. Juan Antonio Reig, hat dafür ein Dokument veröffentlicht, mit dem die Abschaffung des „ungerechten Abtreibungsgesetzes“ gefordert wird. In der Erklärung bekräftigen die Bischöfe ihre Unterstützung für alle „Initiativen, die das Leben und die Familie fördern“. Ausdrücklich wird dabei als Beispiel die Forderung nach einem „internationalen Abtreibungsmoratorium“ genannt.
„Die spanische Gesellschaft ist beunruhigt durch die Abtreibungsmethoden und die Brutalität der Mittel, um sie zu vertuschen“, stellen die Bischöfe fest und beziehen sich dabei auf Anzeigen gegen Abtreibungskliniken in Barcelona und Madrid. „Diese Praktiken klagen wir schon seit Jahren an“, heißt es im Dokument.
Die spanischen Bischöfe rufen die Katholiken auf, dafür zu beten, „daß Gott die Gewissen userer Mitbürger und unserer Regierenden erleuchtet. Das Abtreibungsgesetz muß abgeschafft und den Frauen wirklich wirkungsvoll geholfen werden.“ Abschließend richten die Bischöfe noch eine eindringliche Ermahnung an die Gläubigen: „Kein Katholik kann, weder öffentlich noch privat, Praktiken wie die Abtreibung, die Euthanasie oder die Produktion oder Einfrierung von menschlichen Embryonen anerkennen.“
Beobachter sehen in der Stellungnahme eine deutliche Handschrift des neuen Vorsitzenden der spanischen Bischofskonferenz, Kardinal Antonio Maria Rouco Varela. „Die spanische Kirche arbeite mit der Gesellschaft, der Politik und ihren Institutionen zusammen, denn ihr Ziel ist das Gemeinwohl“, hatte dieser beim Antritt seines Amtes erklärt. Genau das Geimwohl sahen der Kardinal und die Bischöfe durch gesellschaftspolitische Experimente der Sozialisten in der vergangenen Legislaturperiode gefährdet und sind seither ein „loyaler, aber harter Gesprächspartner“ der Regierung.
(SIR/JF)