(Quito) Nach anhaltenden, starken Regenfällen spitzt sich die Lage in Ekuador immer mehr zu. 3,5 Millionen Ekuadorianer, rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung, sind von Überschwemmungen betroffen, die bereits zwölf Menschenleben gefordert haben. 265.000 Menschen sind obdachlos geworden. Die Wassermassen haben mehr als 100.000 Hektar Kulturland überflutet. Der Ernteausfall beläuft sich nach Schätzungen bei mehr als 400 Mio. Dollar. Unter anderem sind 85 Prozent der Reisernte verloren.
Staatspräsident Rafael Correa hat bereits in der Vorwoche in neun von elf betroffenen Provinzen den Notstand ausgerufen und das Militär für Zivilschutzmaßnahmen in das Notstandsgebiet geschickt. Das entspricht der Hälfte des Staatsgebietes. Die Herausforderungen durch die stärksten Regenfälle seit mehr als zehn Jahren übersteigen die Möglichkeiten des Staates, der nicht imstande ist, ausreihend Hilfsgüter zur notleidenden Bevölkerung zu bringen. Laut Angaben des meteorologischen Instituts INHAMI sollen die Niederschläge andauern und noch schwerwiegendere Folgen auslösen. Vor allem das Ausbreiten von Krankheiten und Epidemien wird befürchtet. Bereits Anfang des Monats war das Land bereits durch den Ausbruch des Vulkans Tungurahua getroffen worden.
Papst Benedikt XVI. hat beim gestrigen Angelus-Gebet einen Hilfsappell für Ekuador geäußert. Er sicherte den Überschwemmungsopfern seine „besondere Nähe“ und sein Gebet zu. Gleichzeitig richtete er einen brüderlichen Solidaritätsaufruf an die Welt, der betroffenen Bevölkerung zu helfen.
(Fides/JF)