Piero Marini, „Liturgie ist die Zukunft der Kirche“


(Vati­kan) 20 Jah­re lang war Pie­ro Mari­ni der päpst­li­che Zere­mo­nien­mei­ster und hat auf die­se Wei­se sel­ber ein Stück Lit­ur­gie­ge­schich­te geschrie­ben. In das Ende sei­ner Amts­zeit – bevor er von sei­nem Namens­vet­ter Gui­do Mari­ni abge­löst wur­de – fiel die Ver­öf­fent­li­chung des Motu Pro­prio „Sum­morum Pon­ti­fi­cum“, das die Mes­se nach Pius V. als „außer­or­dent­li­che Form“ frei gab. Gegen­über Radio Vati­kan sag­te der Erz­bi­schof: „Wir müs­sen jede Art von Pole­mik ver­mei­den und nicht künst­li­che Gegen­sät­ze her­bei­re­den. Das Motu Pro­prio bedeu­tet weder eine Ände­rung des der­zei­ti­gen Mis­sa­les noch stellt es ein nega­ti­ves Urteil über die Lit­ur­gie­re­form dar, wie sie vom Kon­zil gewünscht wur­de. Das Motu Pro­prio hat bis jetzt zu kei­ner­lei Ver­än­de­run­gen in der Fei­er­pra­xis unse­rer Pfarr­ge­mein­den geführt. Es ist viel­mehr als ein lie­be­vol­les Zei­chen für die Ein­heit zu verstehen.“

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Auch heu­te noch müs­se der anfäng­li­che „Enthu­si­as­mus“ in der Umset­zung der kon­zi­lia­ren Lit­ur­gie­kon­sti­tu­ti­on „Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um“ leben­dig blei­ben, so Marini.

„Ich den­ke, die Lit­ur­gie kann man nicht allein auf die Ände­rung von eini­gen Tex­ten oder Riten redu­zie­ren. Das Kon­zil hat die Reform als Inspi­ra­ti­on gewollt und als Fun­da­ment. Wenn Lit­ur­gie wirk­lich ‚Höhe­punkt und Quel­le’ des Han­delns der Kir­che ist, dann sind Kir­che und Lit­ur­gie so eng mit­ein­an­der ver­bun­den, dass die Zukunft der Lit­ur­gie die Zukunft der Kir­che ist und umgekehrt.“

Pie­ro Mari­ni ist seit Okto­ber 2007 Prä­si­dent des Päpst­li­chen Komi­tees für die Inter­na­tio­na­len Eucha­ri­sti­schen Kon­gres­se. Der näch­ste fin­det vom 15. bis 22. Juni 2008 in Que­bec (Kana­da) statt.

(RV)

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