EU-Parlament: Anfragebeantwortung zur embryonalen Stammzellforschung


(Straß­burg) Auf der Tages­ord­nung des Euro­päi­schen Par­la­ments steht kom­men­de Woche die Beant­wor­tung einer schrift­li­chen Anfra­ge von 15 Abge­ord­ne­ten zum Schutz von Embryo­nen. Der Antrag wur­de vom Vize-Prä­si­den­ten des Euro­pa­par­la­ments Mario Mau­ro (Euro­päi­sche Volks­par­tei) ein­ge­bracht, aber auch von Abge­ord­ne­ten der Grü­nen, dar­un­ter Hil­trud Brey­er, unter­zeich­net wor­den. Die EU-Kom­mis­si­on wird dar­in auf­ge­for­dert, die wis­sen­schaft­li­chen Fort­schrit­te zur Kennt­nis zu neh­men und die ver­brau­chen­de embryo­na­le Stamm­zell­for­schung ein­zu­stel­len. Katho­li­sches berich­te­te am 19. Janu­ar dar­über. Damals erklär­te Mau­ro: „Ein wei­te­res Behar­ren auf den embryo­na­len Stamm­zel­len wäre nur mehr ideo­lo­gisch begründet.“

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Nun äußer­te Mau­ro gegen­über der ita­lie­ni­schen Tages­zei­tung Avve­ni­re: „Ich fürch­te, daß die Ant­wort der Kom­mis­si­on ein rhe­to­ri­sches Mei­ster­werk sein wird. Die EU-Kom­mis­sa­re wer­den sich hin­ter Nor­men ver­stecken.“ Soll­te dem so sein, wer­de man eine zwei­te, eine münd­li­che Anfra­ge ein­brin­gen, die den Ein­brin­gern das Recht zur Replik im Ple­num ein­räumt. „Damit wol­len wir die EU-Kom­mis­si­on aus der Reser­ve locken“, so Mauro.

In die­sen Tagen dis­ku­tiert das Ple­num des Euro­päi­schen Par­la­ments neben der Koso­vo-Fra­ge auch über die Fami­lie. Der fran­zö­si­sche Abge­ord­ne­te Fran­coise Castex (Sozia­li­sti­sche Par­tei Euro­pas) hat einen Beschluß­an­trag mit dem Titel „Gebur­ten­ra­te und Ein­wan­de­rung för­dern, um der demo­gra­phi­schen Her­aus­for­de­rung zu begeg­nen“ ein­ge­bracht, über den gestern dis­ku­tiert wur­de. Unter ande­rem for­der­te Castex als Lösungs­vor­schlag den „uni­ver­sa­len Zugang zur künst­li­chen Befruch­tung“. Jeder Staat sol­le die künst­li­che Befruch­tung nicht nur för­dern, son­dern deren „Mas­sen­an­wen­dung“ ohne jede Ein­schrän­kung finan­zie­ren. „Man darf sich nicht wun­dern“, kom­men­tier­te der Christ­de­mo­krat Mau­ro den Antrag. „Die­se Art von Vor­stö­ßen sind meist gespickt mit ideo­lo­gi­schen Formulierungen.“

(JF)

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