(Kirkuk) Die Christen im Nordirak schließen sich zusammen, um ihre Stimme Gehör zu verschaffen. In der nordirakischen Stadt wurde der „Rat für die Christen“ ins Leben gerufen, der die bedrängten christlichen Gemeinschaften gegenüber den Behörden vertreten soll. Zum Vorsitzenden wurde der chaldäische Erzbischof Msrg. Louis Sako bestimmt.
„Zweck der Gründung ist, daß es einen gemeinsamen Ansprechpartner für die Behörden aber auch für die Moslems gibt. Wir wollen aber keine politische Partei sein“, so Erzbischof Sako. Die christliche Gemeinschaft des Zweistromlandes ist vielfach geteilt, politisch nicht ausreichend vertreten und stark geschwächt durch einen Massenexodus. Dieser Situation versuchen die Christen zu begegnen. Die Idee für den neuen „Rat“ entstand nach einer Reihe schwerer Attentate gegen christliche Kirchen und Einrichtungen.
Der „Rat für die Christen“ werde auch vom irakischen Staatspräsidenten Talabani gutgeheißen, erklärte der Msgr. Sako gegenüber der Presseagentur Asianews. Die Christen hätten die Gründung des Rates mit „Begeisterung“ aufgenommen, berichtet der Erzbischof, der den Vorsitz nur vorübergehend innehaben und ihn bald an einen Laien weitergeben will. „Wir Christen müssen einig sein und mit einer Stimme gegenüber der Regierung unseren Standpunkt vertreten und Vorschläger unterbreiten.“ In Kirkuk leben heute nur mehr 12.000 Christen unter einer Million Moslems.
(asianews/JF)