(Rom) „Maria kann die Religionen zusammenführen. Es gibt auch in islamischen Ländern marianische Heiligtümer, die stark besucht und Ziel von Wallfahrten sind. Das sollte uns verstehen lassen, daß es von der Jungfrau Maria ausgehend möglich ist, heute gemeinsame geistliche Momente zu haben.“ Dies erklärte am gestrigen abend der Moslem und stellvertretende Chefredakteur der angesehensten italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ in der Pfarrei zur Hl. Bernadette in Rom. Dort sind noch bis morgen die Reliquien der Heiligen zur Verehrung ausgestellt.
Anlaß für Allams Auftritt war die Vorstellung des neuesten Buches „Lourdes. Meine Tage im Dienst Mariens“ von Prinzessin Alessandra Borghese zum heutigen 150. Jahrestag der Marienerscheinungen im französischen Pyrenäenort. Die Prinzessin aus römischem Uradel ist durch ihre Bücher, Vorträge und Interviews auch im deutschen Sprachraum für ihren Einsatz für die katholische Kirche bekannt. Die Autorin betonte, daß an Lourdes „nicht so sehr die körperlichen Heilungen beeindrucken, sondern jene der Seele“.
In Rom gedachte man der Marienerscheinung vor 150 Jahren heute vormittag mit einer eucharistischen Prozession durch die Via della Conciliazione. Im Anschluß betete Kardinal Angelo Comastri mit den Gläubigen auf dem Petersplatz den „Engel des Herrn“. Am Nachmittag folgte im Petersdom der Rosenkranz und anschließend zelebrierte dort Kardinal Javier Lozano Barragan, der Vorsitzende des Päpstlichen Rats für die Pastoral im Krankendienst eine Eucharistiefeier. Gleichzeitig strömten in Lourdes Gläubige aus vielen Ländern zusammen, vor allem Kranke und Behinderte, um die 150-Jahrfeier zu begehen.
(SIR/RP)