Malaysia: „Allah“ für Christen verboten – Christliche Kinderbücher beschlagnahmt


(Kua­la Lum­pur) In den ersten Janu­ar­ta­gen bestä­tig­te Herald, die katho­li­sche Wochen­zei­tung Malay­si­as, das staat­li­che Ver­bot, des Wort „Allah“ im Zusam­men­hang mit dem christ­li­chen Gott zu gebrau­chen. Die malai­si­schen Behör­den beschlag­nahm­ten in meh­re­ren Buch­hand­lun­gen reli­giö­se Bücher, die für christ­li­che Kin­der bestimmt waren, weil in ihnen das Wort „Allah“ ver­wen­det und der Pro­phet Moham­med dar­ge­stellt sei.

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Nach Berich­ten der Pres­se­agen­tur Maly­sia­ki­ni geht die Akti­on auf das Mini­ste­ri­um für die inne­re Sicher­heit zurück, die von Pre­mier­mi­ni­ster Abdul­lah Bad­a­wi selbst gelei­tet wird. Als Begrün­dung für die Maß­nah­me heißt es, daß die reli­giö­sen Gefüh­le der isla­mi­schen Mehr­heit (rund 60 Pro­zent der Bevöl­ke­rung) ver­letzt würden.

Laut Anga­ben der Lokal­pres­se hät­ten Beam­te bereits Mit­te Dezem­ber mit der Beschlag­nah­mung der Bücher in den Städ­ten Johor Bah­ru, Sena­wang und Ipoh begon­nen. Die Bücher befän­den sich seit­her in der Zen­tra­le der Zen­sur­be­hör­de in Put­ra­ja­ya, wo sie geprüft wür­den. Die Ein­zie­hung hat vor­erst noch nicht zu einem gene­rel­len Ver­kaufs­ver­bot der bean­stan­de­ten Buch­ti­tel geführt.

Scharf reagier­ten Ver­tre­ter christ­li­cher Kon­fes­sio­nen gegen die Maß­nah­me, mit der „die Gren­ze über­schrit­ten“ wor­den sei. In einem Schrei­ben vom 17. Janu­ar ver­ur­teilt Her­men Shastri, Gene­ral­se­kre­tär des malai­ischen Kir­chen­rats das Vor­ge­hen. Von Pre­mier­mi­ni­ster Bad­a­wi wer­den kla­re Bestim­mun­gen gefor­dert, die „Will­kür­maß­nah­men von Beam­ten des Mini­ste­ri­ums für die inne­re Sicher­heit“ unmög­lich machen.

Das Mini­ste­ri­um für die inne­re Sicher­heit hat indes bekannt­ge­ge­ben, daß ins­ge­samt 163 Bücher kon­fis­ziert wor­den sind. Als Reak­ti­on auf die christ­li­chen Pro­te­ste, erklär­te der Stell­ver­tre­ter Bad­a­wis im Sicher­heits­mi­ni­ste­ri­um, daß sich die Akti­on nicht gegen christ­li­che Bücher als sol­che rich­te. Er ver­wies jedoch auf ein Ver­bot, wonach die Begrif­fe „Allah“, „bai­tul­lah“ (eine Moschee in Mek­ka), „solat“ (das ara­bi­sche Wort für Gebet) und „kaa­bah“ (der schwar­ze Zeit in Mek­ka als mus­li­mi­sches Pil­ger­ziel) aus­schließ­lich dem Islam als Staats­re­li­gi­on vor­be­hal­ten seien.

(asia­news/​RP)

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