(Vatikan) Zum Paulusjahr lädt Papst Benedikt XVI. auch die anderen christlichen Konfessionen ein, nach Rom zu kommen. Dies gab gestern Kardinal Andrea Cordero Lanza di Montezemolo in Rom bekannt. Das Jahr des Völkerapostels Paulus wird vom Heiligen Vater am 28. Juni 2008, am Vorabend des Apostelfestes Peter und Paul, eröffnet werden und bis zum 29. Juni 2009 dauern.
Cordero Lanza di Montezemolo, Erzpriester der päpstlichen Basilika San Paolo fuori le Mura, in der sich das Grab des Apostels Paulus befindet, teilte auch mit, daß der Heilige Vater im Paulusjahr möglicherweise ein Pilgerreise an die Wirkstätten des Apostelfürsten unternehmen wird. Demnächst werde das katholische Kirchenoberhaupt ein Schreiben veröffentlichen, in dem er die Zielsetzungen des Paulusjahres bekanntgeben wird, aber auch welche Indulgenzen und geistliche Wohltaten die Gläubigen gewinnen können.
In der Basilika St. Paul vor den Mauern wird den anderen christlichen Konfessionen für die Dauer des Paulusjahres das Baptisterum als „ökumenische Kapelle“ zur Verfügung gestellt, in der sich die Reliquien des hl. Timotheus von Antiochien befinden, der im Jahr 311 das Martyrium erlitten hat. Sie soll den anderen christlichen Pilgern, die das Grab des Apostelfürsten aufsuchen wollen, als Gebetsort in der Nähe des Apostelgrabes dienen.
Das ausgerufen Jahr des Völkerapostels finde in den anderen Kirchen und Konfessionen „großes Interesse“. So habe der ökumenische Patriarch Bartholomaios I. in Konstantinopel sich der Initiative angeschlossen und seinerseits zeitgleich ebenfalls ein Paulusjahr ausgerufen.
Aber auch außerhalb der christlichen Welt sei das Interesse groß, wie der aus Wien stammende Prior der Benediktinerabtei San Paolo fuori le Mura, P. Johannes Paul Abrahamowicz, betont. Diese sehe man vor allem an den zahlreichen Besuchern auf der eigens eingerichteten Internetseite https://www.annopaolino.org/. Zahlreiche Zugriffe würden vor allem in China erfolgen.
Das Paulusjahr, so der Kardinal, werde von liturgischen Feiern und Gebetstreffen geprägt sein, aber auch von Ausstellungen, Konzerten und Aufführungen, Fachpublikationen und der Herausgabe eigener Briefmarken und Münzprägungen begleitet werden.
(asianews/RP)