(Rom) Die Forderung nach einem weltweiten Abtreibungsmoratorium „gilt mehreren Ebenen“, erklärte der Generalsekretär der italienischen Bischofskonferenz, Msgr. Giuseppe Betori, heute auf einer Pressekonferenz, wie die Presseagentur SIR berichtet. Sie sei vor allem ein Aufruf, „den Schutz des Lebens ab der Zeugung in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festzuschreiben“. Ebenso gehe es auch darum, „internationale Aktionen zu unterstützen, mit denen Abtreibung als Mittel von Regierungen zur Bevölkerungskontrolle verhindert wird“, so Bertori.
„Für Italien“, so der Generalsekretär, „gilt es zu erreichen, daß die Abtreibungen immer weniger werden und es hoffentlich bald gar keine mehr geben wird.“ Konkret bedeute dies zum einen, daß zunächst sofort das geltende Abtreibungsgesetz endlich „vollständig“ angewandt werden solle. Im italienischen Fall hieße das, die Artikel 1, 3 und 4 umzusetzen, „damit die Frauen endlich die Freiheit haben, nicht abzutreiben, denn das ist die wahre Freiheit der Frau“. Zum anderen gehe es darum, auch in den westlichen Staaten ein kulturelles Klima zu schaffen, „das hilft, die Schwere einer solchen Tat zu erkennen“, so daß Abtreibung „nicht wie ein Sieg, sondern wie eine Niederlage der Frau, der Familie und der Gesellschaft wahrgenommen wird.“
Von Journalisten auf Giuliano Ferrara angesprochen, der die Forderung nach einem Abtreibungsmoratorium angestoßen hatte, erklärte Bertori, daß es „sehr positiv sei, daß die eindeutige Position der katholischen Kirche zu ethischen Fragen, auch das Gewissen von Menschen aufgeweckt hat, die nicht durch den Glauben motiviert werden, sondern von der reinen Rationalität, und heute in diesen Punkten sich mit uns auf denselben Positionen einfinden“.
(SIR/RP)