Kölner Stadt-Anzeiger: Meisner will Kirche in der Türkei


(Köln) Kar­di­nal Joa­chim Meiss­ner schlägt der Tür­kei vor, als Zei­chen der Reli­gi­ons­frei­heit und „Bei­trag zur Ent­span­nung“ ein christ­li­ches Pil­ger­zen­trum im süd­tür­ki­schen Tar­sus zu ermög­li­chen, berich­tet der Köl­ner Stadt-Anzei­ger in sei­ner Samstagsausgabe.

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Die anti­ke Hafen­stadt ist der Geburts­ort des Apo­stels Pau­lus, zu des­sen 2000. Geburts­tag 2008 Papst Bene­dikt XVI. ein inter­na­tio­na­les „Pau­lus-Jahr“ aus­ge­ru­fen hat. „Wir Chri­sten besit­zen aber in Tar­sus nichts“, sag­te Kar­di­nal Joa­chim Meis­ner. Des­halb habe er die Tür­kisch-Isla­mi­sche Uni­on Ditib um Unter­stüt­zung gebe­ten, „daß wir dort ein Pil­ger­zen­trum und eine klei­ne Kir­che bau­en kön­nen“. Das wäre „ein star­kes Zei­chen der Ver­stän­di­gung und wür­de hier in Köln zum Aus­gleich bei­tra­gen“, sag­te Meis­ner mit Blick auf die Köl­ner Moscheebau-Debatte.

Er wol­le „nie­man­den unter Druck set­zen oder gar erpres­sen, son­dern eine Brücke bau­en, damit die Din­ge auch hier in Köln leich­ter wer­den“. Die katho­li­sche Kir­che unter­stützt Meis­ners Anlie­gen. Das katho­li­sche Büro, Ver­tre­tung der Bischofs­kon­fe­renz in Ber­lin, trug Meis­ners Initia­ti­ve im Okto­ber der tür­ki­schen Bot­schaft vor, sei damit aber „abge­blitzt“, wie der Lei­ter des Büros, Karl Jüsten, sag­te. Bot­schafts­rat Kemal Tüzün bestrei­tet dies. Ihm sei­en weder die Anfra­ge noch das Pro­jekt in Tar­sus bekannt. Der Ditib-Dia­log­be­auf­trag­te Bekir Albo­ga signa­li­sier­te dage­gen dem Kar­di­nal Unter­stüt­zung und sprach von einer „Offen­heit“ der tür­ki­schen Reli­gi­ons­be­hör­de Diya­net. Selbst deren Zustim­mung rei­che aber in einem so „viel­schich­ti­gen“ Fall „sicher­lich nicht aus“.

Albo­ga schlug Meis­ner ein ver­trau­li­ches Tref­fen vor, um das Anlie­gen „gemein­sam in einem Gespräch zu kon­kre­ti­sie­ren und unse­re Mög­lich­kei­ten abzu­wä­gen, wie wir Sie unter­stüt­zen kön­nen“. Meis­ner bestä­tig­te das, stell­te aller­dings fest: „Es gibt ein Gesprächs­an­ge­bot, aber in der Sache sind wir noch kein Stück weiter.“

(ots)

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