(Columbia) Am 15. Dezember veröffentlichte IAGS, die größte internationale Berufsvereinigung von Völkermordforschern, eine mit 83% verabschiedete Resolution, mit der die an der christlichen Bevölkerung des Osmanischen Reiches 1914–1923 begangenen Verbrechen als Völkermord qualifiziert werden. Zugleich fordert die IAGS-Resolution die Türkei dazu auf, „eine förmliche Entschuldigung zu verabschieden und umgehende und effektive Schritte zur Wiedergutmachung einzuleiten“.
Eine vor zehn Jahren gefaßte ähnliche Entschließung zum Völkermord an den Armeniern hatte sich als entscheidend für Beschlußfassungen nationaler Gesetzgeber zu diesem Einzelverbrechen erwiesen. Die Resolution umschreibt mit dem Sammelbegriff „Assyrer“ die Gesamtheit der syrischen bzw. aramäischsprachigen Glaubensgemeinschaften und mit „Griechen“ alle griechischen Bevölkerungen des Osmanischen Reiches (Pontos und Anatolien).