(Fulda) Mit einem öffentlichen 40minütigen Rosenkranzgebet haben gestern Abend auf dem Fuldaer Frauenberg Lebensrechtler und die Arbeitsgemeinschaft Marianischer Verbände auf das andauernde „Unrecht der Abtreibungen“ hingewiesen. Seit genau 16 Jahren treffen sich Menschen am 28. Dezember an der sogenannte Pestsäule – gestern Abend nahmen deutlich über 100 Personen, darunter auch der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen, teil.
So wie die Pest vor über 300 Jahren im Land gewütet habe, breite sich in der Gegenwart eine „Kultur des Todes“ in Form von Abtreibungen, Embryonenforschung und aktiver Sterbehilfe aus. Mitverantwortlich dafür sei auch der Gesetzgeber, der sich durch die Duldung der Abtreibung versündige.
Am 28. Dezember wird am „Tag der unschuldigen Kinder“ an den von König Herodes vor 2000 Jahren befohlenen Mord tausender Kleinkinder in Bethlehem erinnen. Im Bistum Fulda gab es von 1988 bis 2000 an diesem Tag ein 15-minütiges Mahnläuten aller Kirchenglocken. Der Nachfolger des damaligen Erzbischofs Dyba, der heutige Diözesanbischof Algermissen, schaffte das Mahnläuten ab.
Der Sprecher des Aktionskreises Fulda in der Aktion Leben, Otto Spahn, kritisierte in seiner Begrüßungsrede, daß spektakuläre Einzelschicksale wie „Lea-Sophie 5 J. verhungert – Kevin 2 Jahre totgeschlagen – Jessica, 7 Jahre verhungert – Max-Luca 1 Jahr totgeschlagen oder Justin 1,5 Jahre zu Tode verbrüht“ in den Medien Verbreitung fänden, aber der Tod von weiteren rund 120 000 ungeborenen Kindern in diesem Jahr kaum jemand erschüttere. Wörtlich sagte Spahn: „Es ist wohl nicht wichtig, daß wir Monat für Monat 400 Schulklassen umbringen. Die Tötung der ungeborenen Menschen findet trotz Antidiskriminierungsgesetz genauso wie vorher statt.“
(JB)