Der frühere Nuntius in Israel, Erzbischof Piero Sambi, kritisiert die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und Israel. Diese seien früher, als es noch keine diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und dem Vatikan gab, „besser gewesen“, so der jetzige Vertreter des Papstes in den USA.
Im Gespräch mit einer Online-Nachrichtenagentur sagte Sambi, Israel halte sich nicht an das Grundlagenabkommen, das es 1993 mit dem Heiligen Stuhl geschlossen habe. „Es liegt doch vor aller Augen zutage, wie wenig man auf die Zusagen Israels geben kann.“ So habe die Knesset das Grundlagenabkommen und eine juridische Vereinbarung immer noch nicht ratifiziert. Das führe zu dem Paradox, so Sambi, „daß die Verträge international gültig sind – aber nicht in Israel.“ Bei der israelischen Delegation, die mit dem Vatikan über Eigentumsfragen der Kirche im Heiligen Land verhandelt, kann der Erzbischof „keinen politischen Willen“ zu einer Einigung erkennen. Der gegenwärtige „Stillstand in den Verhandlungen“ sei „auch für viele Juden unverständlich“. Sambi wörtlich: „Vertrauen kann man nun mal nicht auf dem Markt kaufen.“
(Asca)