Türkei und Bush kritisieren Armenien-Resolution von US-Kongressauschuß


(Washing­ton) Mit der Ver­ab­schie­dung einer Reso­lu­ti­on, die das Geno­zid an Arme­ni­ern von 1915 bis 1923 aner­kennt, hat der Aus­wär­ti­ge Aus­schuß des US-Kon­gres­ses mas­si­ve Kri­tik sowohl aus der Tür­kei als auch aus dem Wei­ßen Haus auf sich gezogen.

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Für die Reso­lu­ti­on, die die US-Admi­ni­stra­ti­on zur offi­zi­el­len Aner­ken­nung der Völ­ker­mor­des an den Arme­ni­ern im Osma­ni­schen Reich auf­ruft, stimm­ten am Mitt­woch 27 Aus­schuß­mit­glie­der, 21 waren dagegen.

Von 1915 bis 1923 sei­en im Herr­schafts­ge­biet des dama­li­gen Osma­ni­schen Reichs 1,5 Mil­lio­nen Arme­ni­er ermor­det und 500 000 wei­te­re aus ihrer Hei­mat ver­schleppt wor­den, heißt es in der Reso­lu­ti­on. Doku­men­ta­ri­sche Bewei­se für den Völ­ker­mord gebe es, so die Reso­lu­ti­on, in den staat­li­chen Archi­ven von Öster­reich, Frank­reich, Deutsch­land, Ruß­land den USA und ande­rer Staaten.

Bush hat­te zuvor gewarnt, daß die Ein­stu­fung des Mas­sa­kers als Völ­ker­mord den tür­kisch-ame­ri­ka­ni­schen Bezie­hun­gen schwe­ren Scha­den zufü­gen könnte.

Die Tür­kei bestrei­tet ent­ge­gen der Auf­fas­sung vie­ler Histo­ri­ker den Völ­ker­mord. Der tür­ki­sche Pre­mier Recep Erdo­gan hat­te am ver­gan­ge­nen Frei­tag bei einem Tele­fon Bush gewarnt, daß die Aner­ken­nung des Geno­zids nega­ti­ve Fol­gen für das tür­kisch-ame­ri­ka­ni­sche Ver­hält­nis haben würde.

Am gest­ri­gen Mitt­woch berich­te­te die Zei­tung Washing­ton Post mit Hin­weis auf tür­ki­sche Poli­ti­ker, daß Anka­ra den Ame­ri­ka­nern den Zugang zum tür­ki­schen Luft­waf­fen­stütz­punkt Incir­lik ver­weh­ren kön­ne, der eine wich­ti­ge Rol­le bei den US-Ein­sät­zen im Irak und in Afgha­ni­stan spielt. Außer­dem könn­te das tür­ki­sche Par­la­ment einer Offen­si­ve der tür­ki­schen Armee gegen kur­di­sche Sepa­ra­ti­sten im Nord­irak grü­nes Licht geben, hieß es.

Am Mitt­woch pro­te­stier­ten hun­der­te Tür­ken vor der US-Bot­schaft in Anka­ra gegen die Ein­stu­fung des Mas­sa­kers an den Arme­ni­ern als Genozid.

(RIA Novo­sti)

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