Moslem-Brief blende die „lebendige und aktuelle jüdische Realität“ aus


Der römi­sche Ober­rab­bi­ner sieht den Brief von 138 Mos­lems an die Chri­sten mit gro­ßer Skep­sis. Das sag­te Ric­car­do di Seg­ni der ita­lie­ni­schen Zei­tung Il Foglio. Zwar sei die Auf­ge­schlos­sen­heit der Unter­zeich­ner grund­sätz­lich zu begrü­ßen. Aber der Mos­lem-Brief blen­de die „leben­di­ge und aktu­el­le jüdi­sche Rea­li­tät“ völ­lig aus.

Di Seg­ni wört­lich: „Wenn Juden in dem Doku­ment zitiert wer­den, dann immer nur in Klam­mern; als gin­ge es da um etwas Abstrak­tes, Archäo­lo­gi­sches.“ Zwei­fel kom­men dem Ober­rab­bi­ner auch ange­sichts der Beto­nung von Lie­be und Brü­der­lich­keit im Mos­lem-Schrei­ben. Er sehe da die Gefahr, „daß Reli­gio­nen sich wie in einem Wer­be­spot prä­sen­tie­ren“: als hät­ten die Mos­lem-Ver­tre­ter vor­her eine Markt­un­ter­su­chung durch­ge­führt, wie sie sich am vor­teil­haf­te­sten prä­sen­tie­ren könn­ten. Sein Fazit: Der Brief sei „Fas­sa­de“ und ände­re nichts am Pro­blem des isla­mi­schen Fundamentalismus.

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(Il Foglio/​ RV/​ JF)

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