(Buenos Aires) Präsident Hugo Chavez hat die Kirche Venezuelas heftig dafür kritisiert, ihn als autoritär bezeichnet zu haben. „Sie (die venezolanischen Bischöfe) sagen, daß die Verfassungsreform moralisch unzulässig sei. In Wirklichkeit sind sie selbst moralisch unzulässig und wir schämen uns für die Bischöfe, die wir haben“, äußerte er am gestrigen Sonntag.
In einem offenen Brief hatte die Kirche das Volk aufgerufen, alle „Pro“ und „Contra“ für die „schwere Entscheidung“ beim Referendum über die Verfassungsreform im Dezember abzuwägen.
„Die vorgeschlagene Verfassungsreform wird als Instrument ausgegeben, das dem Volk mehr Macht gibt. Sie schlägt eine Kürzung des Arbeitstages und Sozialschutz für Arbeiter im Handelsbereich vor. Dennoch ist sie in erster Linie auf die Konzentration der Macht in den Händen des Präsidenten ausgerichtet und führt zu einem autoritären Regime im Land“, schreibt die Bischofsvereinigung.
Chavez hatte dem Parlament eine Verfassungsreform vorgelegt, wonach die Amtszeiten des Staatschefs nicht beschränkt, das Mandat von sechs auf sieben Jahre verlängert und die tägliche Arbeitszeit auf sechs Stunden verkürzt werden soll.
Chavez betonte, die Kirche habe im April 2002, als er bei einem Staatsstreich seines Amtes enthoben werden hätte sollen, geschwiegen.
(RIA Novosti)