Bischof Mixa fordert Geschlossenheit der Union beim Betreuungsgeld


(Augsburg/​Regensburg) Der Bischof von Augs­burg, Dr. Wal­ter Mixa, hat die Uni­ons­par­tei­en auf­ge­ru­fen, sich geschlos­sen und unmiß­ver­ständ­lich hin­ter die For­de­rung nach einem Betreu­ungs­geld für Eltern zu stel­len, die ihre Kin­der bis zum drit­ten Lebens­jahr selbst erzie­hen, wie es von der CSU und ver­schie­de­nen CDU-Abge­ord­ne­ten gefor­dert und in der Koali­ti­ons­run­de ver­ein­bart wor­den ist.

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Bei einer Rede vor rund 300 Zuhö­rern in Regens­burg sag­te Mixa, staat­li­che Fami­li­en­po­li­tik müs­se die Ent­schei­dung von Eltern, ihre klei­nen Kin­der selbst zu erzie­hen und nicht in staat­li­che Betreu­ungs­ein­rich­tun­gen zu geben, in glei­cher Wei­se för­dern wie den Aus­bau von Krip­pen­plät­zen. „Fami­li­en­po­li­ti­sche Maß­nah­men müs­sen den Eltern unmit­tel­bar hel­fen und darf nicht als staat­li­ches Umer­zie­hungs­pro­gramm für Frau­en und Müt­ter miß­braucht wer­den, mit dem jun­ge Frau­en in erster Prio­ri­tät auf Erwerbs­tä­tig­keit statt auf Fami­li­en­ar­beit und Kin­der­er­zie­hung ein­ge­stellt wer­den sol­len,“ sag­te der Bischof. Moder­ne jun­ge Frau­en hät­ten es nicht nötig, durch das Fami­li­en­mi­ni­ste­ri­um mit sanf­tem Druck pseu­do-eman­zi­piert und als Arbeits­kräf­te-Reser­ve für die Indu­strie rekru­tiert zu werden.

Der Augs­bur­ger Bischof kri­ti­sier­te die Äuße­run­gen ver­schie­de­ner Poli­ti­ker, die Eltern wür­den ein erhöh­tes Betreu­ungs­geld für „Wod­ka und Flach­bild­schir­me“ ver­wen­den. Wer den Eltern pau­schal unter­stel­le, das Betreu­ungs­geld nicht zum Wohl ihrer Kin­der zu ver­wen­den, demon­strie­re ein Men­schen­bild, das eher in die Feu­dal­ge­sell­schaft als in eine frei­heit­li­che Demo­kra­tie gehö­re, sag­te Mixa. Wo es offen­sicht­li­che Defi­zi­te in der elter­li­chen Erzie­hung gebe, müs­se der Staat die Eltern ertüch­ti­gen, ihrem natür­li­chen Erzie­hungs­recht nach­kom­men zu kön­nen und dür­fe die­ses Recht nicht kur­zer­hand verstaatlichen.
(IBA)

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