(Straßburg) Nach Ansicht von Patriarch Alexi II. von Moskau und ganz Rußland werden Rußland und andere Länder in Mittel- und Osteuropa immer religiöser.
„Man sagt, die religiösen Kulturen würden einen großen Zerfall in Europa durchmachen. Aber in Rußland und der Ukraine, auch in Weißrußland, Moldawien und anderen Ländern in Mittel- und Osteuropa ist das nicht so“, konstatierte der Patriarch am Dienstag vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (PACE) in Straßburg.
Ihm zufolge lebt in diesen Staaten der Glaube wieder auf und die Menschen „nehmen immer aktiver am Leben der Kirche teil“.
Vor der Parlamentarischen Versammlung sprach sich Alexi II. außerdem gegen die Todesstrafe aus. Er konstatierte: „Die Kirche ist immer für die Erhaltung des Lebens in all seinen Erscheinungsformen eingetreten, sei es im Mutterleib oder bei einem Verbrechen“.
Alexi II. forderte die europäischen Parlamentarier auf, Gay-Paraden und sonstige öffentliche Aktionen, die Homosexualität propagieren, nicht zu fördern.
Bei Beantwortung von Fragen der Fraktionschefs der Parlamentarischen Versammlung des Europarates sagte Alexi II., er halte die Homosexualität für eine Krankheit, die mit Kleptomanie zu vergleichen sei.
„Warum wird Kleptomanie von niemandem zur Schau getragen? Dabei werben Gay-Paraden für Homosexualität und zwingen diese den Menschen auf, die weit davon entfernt sind.“
Laut dem Patriarchen bedeuten die Gay-Paraden auch „Propaganda und Werbung von Sünde“.
„Die Kirche ruft dazu auf, jeden Menschen, auch einen Sünder, liebevoll und barmherzig zu behandeln. Dabei dürfen wir orthodoxe Christen nicht von der ethischen Lehre der Bibel und von der apostolischen Tradition abweichen“, sagte der Patriarch.
Wie er weiter bemerkte, sind nicht nur gleichgeschlechtliche Liebe, sondern auch „Ehebruch, verantwortungslose Geschlechtsverbindungen, sexueller Mißbrauch von Frauen“ und sonstige Taten, die „das menschliche Gewissen leiden lassen“, Sünden.
Der Patriarch räumte zugleich ein, manch einer möge anders denken, und niemand dürfe auf Grund seiner Anschauungen in Mißkredit gebracht werden. Aber niemand dürfe den Gläubigen verbieten, das, was sie für eine Sünde hielten, als Sünde zu bezeichnen, fuhr Alexi II. fort. „Wir können mit gutem Recht die Frage an die Gesellschaft richten, was unterstützt werden muß und was nicht“, schloß Alexi II.
(RIA Novosti)