Motu proprio „Summorum Pontificum“ bedeutet Stärkung der Ökumene


(Mos­kau) Die Frei­ga­be der Mes­se nach dem Ritus des hei­li­gen Pius V. wird vom Patri­ar­chen von Mos­kau und ganz Russ­land, Alex­eij II., aus­drück­lich posi­tiv bewer­tet, das berich­te­te der Jour­na­list Andrea Tor­ni­el­li der Mai­län­der Tages­zei­tung Il Giorn­a­le  heute.

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Der Mos­kau­er Patri­arch bekräf­tigt, daß die Ent­schei­dung Papst Bene­dikts XVI. zur all­ge­mei­nen Frei­ga­be der Lit­ur­gie nach dem Mis­sa­le von Johan­nes XXIIII. die Öku­me­ne mit den ortho­do­xen Kir­chen stär­ken und begün­sti­gen könne.

„Die erneu­te Aner­ken­nung und die Auf­wer­tung der anti­ken lit­ur­gi­schen Tra­di­ti­on ist eine Tat­sa­che, die wir posi­tiv begrü­ßen. Uns ist sehr an der Tra­di­ti­on gele­gen. Ohne die treue Behü­tung der lit­ur­gi­schen Tra­di­ti­on wäre die ortho­do­xe Kir­che in Ruß­land nicht imstan­de gewe­sen, in der Zeit der Ver­fol­gun­gen wäh­rend der 20er- und 30er-Jah­re des letz­ten Jahr­hun­derts auszuharren.“

Zu den Bezie­hun­gen zwi­schen Mos­kau und Rom bringt er sei­ne Wert­schät­zung für den Ein­satz Bene­dikts XVI. zur För­de­rung des Dia­logs und der Zusam­men­ar­beit mit den ortho­do­xen Kir­chen zum Ausdruck.

Auf die Fra­ge nach einer Begeg­nung zwi­schen dem Patri­ar­chen von Mos­kau und dem Papst von Rom betont Alex­eij II., daß der­ar­ti­ge Bemü­hun­gen einer inten­si­ven Vor­be­rei­tung bedürf­ten. Es dür­fe auf kei­nen Fall dazu kom­men, daß sich ein der­ar­ti­ges Ereig­nis auf ein ober­fläch­li­ches Mas­sen­me­di­en­spek­ta­kel redu­zie­re. „Es muß eine Begeg­nung sein, die wirk­lich zur Festi­gung der Bezie­hun­gen zwi­schen unse­ren bei­den Kir­chen dient.“

Alex­eij II. erwähnt zwei Hin­der­nis­se für eine sicht­ba­re Ein­heit und eine Begeg­nung in naher Zukunft mit dem Papst von Rom. Zum einen beklagt der Patri­arch, daß „eini­ge katho­li­sche Bischö­fe und Mis­sio­na­re Russ­land als ein Mis­si­ons­land betrach­ten. Ruß­land aber, das Hei­li­ge Ruß­land ist schon von einem Glau­ben erleuch­tet, der seit meh­re­ren Jahr­hun­der­ten gege­ben ist und, Gott sei es gedankt, von der ortho­do­xen Kir­che bewahrt und wei­ter­ge­ge­ben wird.“ Aus die­sem Grund sei Ruß­land kein Mis­si­ons­land für die katho­li­sche Kirche.

Als zwei­ten Punkt, der vor einer Begeg­nung mit dem Papst von Rom geklärt wer­den muß, führt Alex­eij II. das Pro­blem der mit Rom unier­ten ori­en­ta­li­schen Kir­chen an. Für den Patri­ar­chen ist es bedau­er­lich, daß der Unia­tis­mus auch in jenen Gegen­den vor­an­ge­bracht wer­de, wo es ihn nie gege­ben habe. Als Bei­spie­le erwähnt er die West­ukrai­ne, Weiß­ruß­land, Kasach­stan und auch Ruß­land selbst.

(Zenit/​ JF)

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