(Berlin) Edmund Stoiber hat den Kinderbuchautor Janosch als „falschen Propheten“ bezeichnet. Man dürfe nicht zulassen, daß Janosch mit seinen antireligiösen Zeichnungen und Kommentaren „Zugang zu unseren Kinderzimmern erlange“, erklärte der CSU-Politiker in Berlin. Stattdessen müßten Kirche, Gesellschaft und Politik „an einem Strang ziehen“ und den Kindern „Orientierung, Werte und Religion“ vermitteln.
Anlaß der Attacke auf den Zeichner und Autor war offensichtlich der Abdruck einer Janosch-Zeichnung im Magazin Der Spiegel. Das Bild mit dem Titel „Taufe“, dessen Original momentan in der Trierer Ausstellung Konstantin: Kunst & Provokation zu sehen ist, zeigt einen Geistlichen, der einem Säugling über dem Taufbecken mit einem Hammer das Kreuz in den Bauchnabel schlägt. In dem dazugehörigen Artikel wurde Janosch als Beiratsmitglied der religionsfeinlichen Giordano Bruno Stiftung auch kurz zitiert: „Katholisch geboren worden zu sein, ist der größte Unfall meines Lebens.“
(JF)