Die Vorlesung des Papstes in Regensburg mit dem umstrittenen Zitat von Kaiser Manuel II. löste eine heftige Diskussion um den Vernunftanspruch der Religionen und um die Bestimmung der Vernunft selbst aus. Neben Zuspruch erntete der Papst zum Teil scharfe Kritik aus unterschiedlichen Richtungen. Knut Wenzel trägt die wichtigsten Stellungnahmen international bedeutender Vertreter von Theologie, Philosophie und Kirche zusammen und versucht so die Diskussion um die Frage nach der Wahrheit und der Gewalt in den Religionen zu erschließen.
Ein weiteres Anliegen dürfte sein, Papst Benedikt XVI. weniger als „Modernisten“ und eher als konservativ zu definieren. Vor allem geht es in dem Buch darum herauszustellen, wie „wichtig“ und „notwendig“ die Aufklärung für die Kirche gewesen sei. Gegenüber Radio Vatikan sagte der Herausgeber: „Papst Benedikt, dem man nicht nachsagen kann, daß er ein Modernist wäre, hat sich in diesem Text, in dieser Regensburger Vorlesung in einer von ihm sonst gar nicht gekannten Weise deutlich zum Erbe der Moderne und der Aufklärung bekannt. Er hat gesagt, man kann nicht hinter die Aufklärung zurückgehen, auch die Kirche profitiere von den Früchten der Moderne, und deswegen hat die Theologie auch ihren Ort auch im modernen wissenschaftlichen Diskurs und zwar nicht nur um ihrer selbst willen, sondern meine ich um der Wissenschaften willen.“
Kurt Wenzel (Hrsg.)
Die Religion und die Vernuft
Die Debatte um die Regensburger Vorlesung des Papstes
2004, 120 S., kart., 9,90 Eur