Anerkennung der Taufen


Die bei­den gro­ßen Kir­chen in Deutsch­land sowie neun wei­te­re Kir­chen erken­nen gegen­sei­tig die Tau­fe an. Dazu wer­de Anfang kom­men­der Woche eine förm­li­che Erklä­rung unter­zeich­net. Das teil­te die deut­sche Bischofs­kon­fe­renz heu­te mit. Bis­her gab es nur ein­zel­ne regio­na­le Ver­ein­ba­run­gen über die Aner­ken­nung der Tau­fe. Zur Unter­zeich­nung am Sonn­tag­nach­mit­tag im Mag­de­bur­ger Dom kom­men Ver­tre­ter der elf betei­lig­ten Kir­chen zusam­men. Unter ihnen der EKD-Rats­vor­sit­zen­de, Bischof Huber, und der Vor­sit­zen­de der Bischofs­kon­fe­renz, Kar­di­nal Lehmann.

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Fol­gen­de Kir­chen haben die­sem gemein­sa­men Text zugestimmt:

  • Äthio­pisch-Ortho­do­xe Kirche
  • Arbeits­ge­mein­schaft Angli­ka­nisch-Epi­skopa­ler Gemein­den in Deutschland
  • Arme­nisch-Apo­sto­li­sche Ortho­do­xe Kir­che in Deutschland
  • Evan­ge­lisch-alt­re­for­mier­te Kir­che in Niedersachsen
  • Evan­ge­li­sche Brü­der-Unität – Herrn­hu­ter Brüdergemeine
  • Evan­ge­li­sche Kir­che in Deutschland
  • Evan­ge­lisch-metho­di­sti­sche Kirche
  • Katho­li­sches Bis­tum der Alt-Katho­li­ken in Deutschland
  • Ortho­do­xe Kir­che in Deutschland
  • Römisch-Katho­li­sche Kirche
  • Selb­stän­di­ge Evan­ge­lisch-Luthe­ri­sche Kirche

Der Text der Ver­ein­ba­rung lautet:

„Jesus Chri­stus ist unser Heil. Durch ihn hat Gott die Got­tes­fer­ne des Sün­ders über­wun­den (Römer 5,10), um uns zu Söh­nen und Töch­tern Got­tes zu machen. Als Teil­ha­be am Geheim­nis von Chri­sti Tod und Auf­er­ste­hung bedeu­tet die Tau­fe Neu­ge­burt in Jesus Chri­stus. Wer die­ses Sakra­ment emp­fängt und im Glau­ben Got­tes Lie­be bejaht, wird mit Chri­stus und zugleich mit sei­nem Volk aller Zei­ten und Orte ver­eint. Als ein Zei­chen der Ein­heit aller Chri­sten ver­bin­det die Tau­fe mit Jesus Chri­stus, dem Fun­da­ment die­ser Ein­heit. Trotz Unter­schie­den im Ver­ständ­nis von Kir­che besteht zwi­schen uns ein Grun­d­ein­ver­ständ­nis über die Taufe.

Des­halb erken­nen wir jede nach dem Auf­trag Jesu im Namen des Vaters und des Soh­nes und des Hei­li­gen Gei­stes mit der Zei­chen­hand­lung des Unter­tau­chens im Was­ser bzw. des Über­gie­ßens mit Was­ser voll­zo­ge­ne Tau­fe an und freu­en uns über jeden Men­schen, der getauft wird. Die­se wech­sel­sei­ti­ge Aner­ken­nung der Tau­fe ist Aus­druck des in Jesus Chri­stus grün­den­den Ban­des der Ein­heit (Ephe­ser 4,4–6). Die so voll­zo­ge­ne Tau­fe ist ein­ma­lig und unwie­der­hol­bar. Wir beken­nen mit dem Doku­ment von Lima: Unse­re eine Tau­fe in Chri­stus ist „ein Ruf an die Kir­chen, ihre Tren­nun­gen zu über­win­den und ihre Gemein­schaft sicht­bar zu mani­fe­stie­ren“ (Kon­ver­genz­er­klä­run­gen der Kom­mis­si­on für Glau­be und Kir­chen­ver­fas­sung des Öku­me­ni­schen Rates der Kir­chen, Tau­fe, Nr. 6.“

(JF)

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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