Kommentar: Es gibt wirklich einen Bruch zwischen alter und neuer Liturgie


von P. Mat­thi­as Gaudron

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Die Aus­füh­run­gen von Herrn Amon sind – wie man es bei moder­nen Lit­ur­gie­wis­sen­schaft­lern und Theo­lo­gen häu­fig erlebt – der­ma­ßen ein­sei­tig, daß sie eigent­lich nur als völ­lig falsch  bezeich­net wer­den kön­nen. Der Lei­ter eines Lit­ur­gi­schen Insti­tuts soll­te doch wirk­lich wis­sen, daß nicht das Kon­zil von Tri­ent die Lit­ur­gie dem Prie­ster über­ant­wor­te­te. An der sog. triden­ti­ni­schen Mes­se war nichts wirk­lich neu, sie stand völ­lig in Kon­tui­n­i­tät mit der tau­send­jäh­ri­gen Tra­di­ti­on und hat­te die Riten nur für die Gesamt­kir­che ver­ein­heit­licht. In kei­ner Wei­se gibt die triden­ti­ni­sche Mes­se dem Prie­ster einen höhe­ren Stel­len­wert, als dies in den vor­her­ge­hen­den Jahr­hun­der­ten der Fall war.

Daß die Lit­ur­gie ein Gott geschul­de­ter Kult ist, der zu sei­ner Ehre voll­zo­gen wird, ist nicht nur die Auf­fas­sung des Kon­zils von Tri­ent, son­dern ver­pflich­ten­de katho­li­sche Leh­re, die auch heu­te noch gül­tig ist. Davon woll­te aller­dings Mar­tin Luther nichts wis­sen, da für ihn der Mensch ja gar nichts Gutes für sein Heil tun kann. Das schließt nicht aus, daß die Lit­ur­gie auch Heils­han­deln Got­tes am Men­schen ist, der uns ja gera­de ange­sichts der hl. Mes­se mit sei­nen Gna­den beschenkt, wie die tra­di­tio­nel­le Theo­lo­gie immer betont hat. Immer­hin kann man aber auch die neue Lit­ur­gie ohne Volk zele­brie­ren, wenn das Herrn Amon auch nicht gefällt.
Die Aus­sa­gen von Herrn Amon machen dan­kens­wer­ter Wei­se aber wie­der ein­mal deut­lich, daß es wirk­lich einen Bruch zwi­schen alter und neu­er Lit­ur­gie gibt, was von man­chen Ver­tei­di­gern des Novus Ordo immer wie­der bestrit­ten wird. Wenn es aber einen sol­chen Bruch gibt, dann ist klar, wo die Wahr­heit lie­gen muß, denn es ist unmög­lich, daß die Kir­che jahr­hun­der­te­lang in der Auf­fas­sung des zen­tra­len Geheim­nis­ses der Mes­se geirrt und erst auf dem II. Vati­ka­num wie­der zur Wahr­heit zurück­ge­fun­den hat.

Sie­he auch:

Für die über­lie­fer­te Mes­se geweiht

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