Mutmaßlich Anhänger der radikal-islamischen al-Shabaab haben in Somalia einen Christen umgebracht. Wie Open Doors jetzt erfuhr, wurde der als Abdullah bekannte Christ am 21. Juli in der Hauptstadt Mogadischu erschossen. Die Täter entführten auch seine Frau und seine Kinder. Die Kinder sollen sich noch in der Hand der Islamisten befinden. Ihre Mutter wurde wieder freigelassen. In der Vergangenheit haben Islamisten Kinder schon enthauptet, um ihren christlichen Eltern eine Lektion zu erteilen. Somalia ist laut Open Doors-Weltverfolgungsindex nach Nordkorea, dem Iran und Saudi-Arabien das Land, in dem Christen am stärksten verfolgt werden.
Wie einheimische Christen Open Doors berichteten, drangen die Täter in Abdullahs Haus ein und erschossen den Mann vor den Augen seiner Frau und seiner Kinder. Danach entführten sie die Familie. Während die Frau später wieder freigelassen wurde, sollen die Kinder noch in der Hand der Entführer sein. Einheimische Christen sehen in dem Glaubenswechsel des ehemaligen Muslims und Abdullahs Engagement für seine Untergrundgemeinde das Motiv für den Mord.
Beunruhigt sind einheimische Christen mit Blick auf den bevorstehenden muslimischen Fastenmonat Ramadan, der Mitte August beginnt. Wie die Agentur Reuters berichtete, ordneten al-Shabaab-Milizen zur Vorbereitung auf die Zeit an, daß alle Satellitenschüsseln abgegeben werden müssen. Wer sich der Anweisung widersetzt, gelte als Spion. Die Rebellen füchteten, so ein Einwohner von Buulobarde, daß Satellitenschüsseln als private Kommunikationswege genutzt werden könnten.
In den vergangenen Jahren wurden in Somalia viele Christen umgebracht, die zuvor Muslime waren. Al-Shabaab soll Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Kaida haben. Die Islamisten kontrollieren einen Großteil von Südsomalia und streben danach, sowohl die Übergangsregierung zu stürzen, als auch die strenge Anwendung der Scharia durchzusetzen. Al-Shabaab will das Land am Horn von Afrika von allen Nicht-Muslimen säubern. Im vorigen Jahr töteten militante Islamisten in Somalia mindestens 15 Christen aufgrund ihres christlichen Glaubens; darunter Frauen und Kinder.
(Open Doors)